Einzelnen Beitrag anzeigen
  #5  
Alt 26.09.2006, 17:26
Benutzerbild von Micha
Micha Micha ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 16.02.2005
Ort: Berlin
Beiträge: 148
Standard AW: vor der OP nach der OP

Hallo Mark,

ich hatte in etwa die gleiche Diagnose wie du. Auch bei mir saß der Tumor am Mageneingang und auch die Chemo hatte genauso angeschlagen. Mittlerweile ist meine OP über ein Jahr her und es geht mir relativ gut.

Bei mir wurde ca 3/4 des Magens und 3/4 der Speiseröhre entfernt. Der Rest des Magens wurde hochgezogen um die Speiseröhre zu ersetzen. War eine ziemlich schwere OP. Gehört wohl zu eine der schwersten, die durchgeführt werden. Dem entsprechend hat die OP bei mir auch ca. 7-8 Stunden gedauert. Hab mal einen Link herausgesucht, wo die OP beschrieben wird. (OP-Beschreibung)

Soweit erst mal die harten Fakten. Wollte nichts beschönigen. Nach der OP bin am nächsten Tag auf der Intensive wach geworden. Hab einen ganz schönen Schreck bekommen, wieviel Schläuche aus mir raus hangen. Waren, glaube ich, 6 Stück. Schmerzen hatte ich keine. Bei mir wurde ein Katheder im Rückenmark eingesetzt. Dieser diehnte zur Schmerzbekämpfung. Hat auch sehr gut gewirkt. War natürlich noch sehr schlapp und habe sehr viel geschlafen. Am nächsten Tag mußte ich schon das erste mal aufstehen. Das ging leider nicht ganz ohne Schmerzen ab. Aber war auszuhalten und ich war ganz schön wacklig auf den Beinen. (Mein Tipp: Wenn du eine Schmerzmittelpummpe bekommst, einfach kurz vorher eine extra Dosis nehmen.) Danach ging es jeden Tag ein wenig besser. Ich glaube nach 4 Tagen durfte ich das erste mal was Trinken und nach 6 Tagen die erste Brühe essen. Weiß ich aber nicht mehr so genau.

So nach acht Tagen bin ich von der Intensiv auf die Normalstation verlegt worden. Die erste nacht dort war nicht so schön. Haben die Dosis der Schmerzmittel zu stark reduziert und ich konnt nicht schlafen. Da mußte ich mich richtig stark machen, damit ich wieder eine größere Dosis bekam. Da muß man einfach hartnäckig bleiben und sich nicht abweisen lassen. Schmezen sollen und müssen nicht sein. Ich habe richtig gemerkt, wie es jeden Tag aufwärts ging. Das hat mir viel Kraft gegeben. Sicher gab es auch Tage, wo es nicht so gut ging, aber davon darfst du dich nicht entmutigen lasse. Gibt immer Höhen und Tiefen. Nach 15 Tagen konnte ich dann aus der Klinik entlassen werden.

Ich bin dann sofort zur AHB gefahren. Wollte nicht vorher nach hause, sondern so schnell wie möglich wieder Fit werden. Hab ich für mich so entschieden. Dort war ich dann für 4 Wochen. Bin dann noch eine Woche bei meinen Eltern gewesen und danach wieder in meine Wohnung. D.h. ich konnte nach 7 Wochen wieder ein völlig selbstständiges Leben führen.

Sicherlich verläuft die Heilung bei jedem anders. Ich denke bei mir ist alles ziemlich Ideal verlaufen. Ich konnte sogar nach ca. 3 Monaten schon wieder Reiten. Das war für mich das Größte. Jetzt wuste ich, ich hab erst ein mal alles überstanden. Klar, der sch.. Krebs kann wieder kommen. Aber darüber denke ich möglichst selten nach (versuch es zumindest). Lasse dich nicht nur nicht von eventuellen Rückschlägen entmutigen. Auch mußt du dich darauf einstellen, das es mit dem Essen nicht gleich richtig klappt. Wirst wahrscheinlich nicht mehr alles vertragen. Da gibt es aber leider keine Patentrezepte. Das muß jeder für sich selbst herausfinden. Gute Hilfe bekam ich von einer Ernährungsberaterin bei der AHB. Aber glaube mir, man gewöhnt sich an alles und es wird auch immer besser. So das wars erst einmal. Kannst dich auch gerne persönlich an mich wenden. Wünsche dir für das bevorstehende viel Glück.

Liebe Grüß

Micha