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Alt 17.08.2004, 16:12
Gast
 
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Standard Befund an der Lunge war eine Verschwartung

Hallo Ihr Lieben,

ich möchte Euch allen erst nochmal dafür danken, daß Ihr mir in den letzten Tagen so beigestanden habt.

Donnerstag hatte ich ja diesen Thoraxbefund, daß eine Metastase an der Lunge vorliegen könnte. Montag war ich direkt bei meinem Chemoarzt und wollte schon den Termin für 'ne Chemo machen. Als er mich fragte, ob ich denn wirklich die ganze Wahrheit hören wolle. Ging mir nur durch den Kopf "Wie lange noch?". Ich weiß noch nicht mal, ob das die Wahrheit war, die er mir sagen wollte, ich weiß nur, daß ich meine tiefsten Ängste vor diesem Krebs nicht bestätigt haben will. Vielleicht wollte er mir ja auch nur sagen, daß ich immer mit Metastasen rechnen muß.
Nunja, Ich weiß, für mich ganz allein, daß ich keine Prognose über meine Lebensdauer hören will und lernen muß, mich meinen Ängsten zu stellen. Montag hab ich direkt einen Termin bei 'ner Psychologin.
Heute, Dienstag, war ich beim Torax-CT und der gleiche Arzt, der Donnerstag von einer Metastase ausging, sagte mir direkt "Es ist alles in Ordnung, es ist eine Verschwartung - hab ich noch nie gehört - aber ist mir egal - meinetwegen mutiere ich zum Schweinchen".
Ich weiß, dass meine Familie durch die Angst wieder sehr zusammengerückt ist. Ich weiß, daß ich jeden Geburtstag und jedes Weihnachtsfest so gestalten werde, als ob es das letzte wäre.
Jetzt muß ich erstmal wieder in den Alltag zurückfinden. Meine Angst hat mich, uns, so gelähmt, daß es hier aussieht wie Kraut und Rüben und ich hatte erstmal so einen Hunger, da ich die letzte Woche kaum gegessen hab. Ab morgen sollte, werde ich wieder erstmal jeden Sonnenstrahl und jedes Lächeln in mich aufsaugen.
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