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Alt 15.01.2016, 19:59
Arya Arya ist offline
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Standard AW: eierstockkrebs im vorgerückten alter

Hallo Gladiole,

ich würde das ganze erstmal andersherum aufziehen. Meine Oma ist an Eierstockkrebs gestorben, und ich glaube nicht, dass man sich da irgendetwas erspart, wenn man es einfach laufen lässt. Ich habe zwar keinen Eierstockkrebs, aber einen Gebärmutterkrebs, der genau wie ein Eierstockskrebs behandelt wurde, weil er histologisch ähnlich ist. Ich kenne also zumindest die Behandlung mit großer OP (Längslaparotomie) Chemo und Bestrahlung. Natürlich ist das alles nicht angenehm, aber vielleicht hast du auch falsche Vorstellungen. Die Behandlungen sind viel besser geworden, die Narkosen weniger gefährlich und die klassische Chemo für den Einstieg (vermutlich Taxol und Platin) kann man ambulant machen und sie ist auch besser zu ertragen als man das von früher aus dem Fernsehen kennt. Man bekommt Medikamente gegen das Erbrechen, was sicher ein eklatanter Unterschied zu früher ist. Und die Behandlung dauert nur eine gewisse Zeit. Ich habe sie jetzt hinter mich gebracht und die Haare wachsen wieder. Und im Rückblick war das gar nichts verglichen mit der Option, an Krebs zu sterben. Auch wenn es dir darum geht, Lebensqualität zu haben, lohnt zumindest ein erster Durchgang. Denn ein fortschreitender Krebs bedeutet keinesfalls Lebensqualität. Vielleicht kriegst du es ja unter Kontrolle und hast dann noch viele schöne Jahre. Und dein Alter kannst du als Vorteil dahingehend sehen, dass du, anders als jüngere Frauen, die noch ihre Kinder großziehen wollen, nicht unter dem Druck stehst, noch möglichst viele Jahre herausschinden zu müssen. Wenn der Krebs wieder käme, vielleicht kommt der ja erst, wenn du dann wirklich ausreichend alt bist.

Ich drücke dir die Daumen, dass du die Frage richtig entscheidest.

LG

Arya
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