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Alt 11.04.2016, 20:50
lotol lotol ist offline
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Registriert seit: 10.04.2016
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Standard AW: Brauche eure Hilfe

Hallo,

bin Neuling und klinke mich einfach in diesem Thema ein.
Nachdem allein das Lesen mancher Beiträge für mich hilfreich war, denke ich, daß es umgekehrt auch für jemand hilfreich sein kann, wenn Entwicklungen/Erfahrungen bzgl. Lymphom beschrieben werden.

V.a. deshalb, weil es teilweise ganz erstaunliche Parallelen gibt.

Sende erst mal, um zu sehen, ob das funktioniert wie gewünscht.

Grüße

Hallo FairyJule,

was Du schriebst, lief bei mir sehr ähnlich ab.
Im vergangenen Sommer überlastete ich beim Abendessen einen Zahn im Unterkiefer.
Er war rechtsseitig in die untere Gebiß-Konstruktion integriert, und die Reaktion auf die Überlastung war ungewohnt:
Es bildete sich unterhalb von ihm recht schnell ein Lymphknoten.
Aber kein rundlicher, was ich schon jahrzehntelang immer wieder erlebte, wenn irgendein "Theater" mit den Zähnen ablief.
Sondern dieser Lymphknoten bildete sich vom Zahn aus (Backenzahn-Bereich) nach vorne "brettartig" bis etwa zum Schneidezahn-Bereich aus.
Nach ein oder zwei Tagen war er wieder verschwunden.
Nichts Neues - kannte ich schon.

Im Winter "zog" ich, wie meistens im Winter, "mit Bronchial-Husten herum".
Hatte auch wieder "Theater" mit den restlichen Zähnen im Unterkiefer:
Reizungen und leichte Entzündungen.
Etwa im Februar reagierte das Lymphsystem kraß:
Unterhalb des Unterkiefers bildeten sich durchgängig Lymphknoten bis zum Hals, der auch noch anschwoll, wobei sich dort auch noch nach unten laufende fühlbare kleinere Knoten bildeten.
Linksseitig mehr als rechts.
Sah insgesamt aus, wie ein "hingefressenes" Doppelkinn.

Selbst dabei dachte ich mir noch nichts weiter, sondern ordnete das als Reaktion auf das "Theater" mit den Zähnen ein bzw. daß der Sums - wie mir längst bekannt - auch wieder verschwinden würde.

Dann geschah aber fast zeitgleich zweierlei äußerst Merkwürdiges:
1) mein Magen rebellierte häufig bis hin zu "Essens-Widerwillen", wenn ich nur eine Speisekarte las, um ein Essen auszuwählen
2) in der linken Leiste wuchs recht schnell ein Knoten über das Hautniveau heraus

Beides war dermaßen alarmierend, daß ich zum Internist ging, bei dem ich zuletzt vielleicht vor ca. 30 Jahren war.
Intern überprüfte er alles samt Ultraschall-Kontrolle des Bauchraumes:
Alle Blutwerte (bis auf "Entzündungs-Ausreißer") und Organe i.O.
Allerdings gab es im Bauchraum etwas, das er nicht exakt einordnen konnte.
=> Überweisung zu externen Röntgen-Aufnahmen sowie CT.
Ergebnisse:
- Lunge unverdächtig (zwar Raucherlunge, aber sonst nichts erkennbar)
- CT ergab Verdacht auf ein Lymphom

=> Überweisung an's Klinikum, um das definitiv zu klären.
- weitere genauere Ultraschall-Untersuchungen samt "Vermessung" der Knoten
- erneute (mehrere) Blutentnahmen zur näheren Überprüfung
- Gewebeprobe-Entnahme aus dem o.g. Lymphknoten in der linken Leiste.
Die Entnahme erfolgte per "Nadelabsaugung" aus dem Knoten.
War ganz interessant, das auf dem Ultraschallbild mit beobachten zu können.
Ist auch keine großartige Affäre.
Ergebnisse:
- Blutwerte an sich i.O. bis auf "geringen" Vitamin-D-Wert
- Gewebeprobe ergab, daß es kein "gutartiges" Lymphom mehr ist, sondern daß Handlungsbedarf besteht, alles, das irgendwo im Lymphsystem auch noch bösartig sein könnte, "plattzumachen".

Morgen wird (sicherheitshalber) nochmal das Herz überprüft und übermorgen läuft dann die Chemotherapie an.
Die gesamten Voruntersuchungen/Eingrenzungen wurden zügig erledigt.


Zitat:
Zitat von FairyJule
Die Ergebnisse sind jetzt da und ich bin kein bisschen schlauer, zwar wurden keine typischen Krebs Zellen gefunden, aber man kennt auch sonst nicht die Ursache.
Klingt schon gut, daß nichts krebsiges gefunden wurde.
Aber laß da ja nicht locker!
Jahrzehnte lang hatte ich immer wieder Lymphknoten, weshalb ich das w.o. auch beschrieb.
Aber:
Die verschwanden auch jedes Mal wieder.

Ich bin kein Arzt, sondern Techniker.
Und es von daher gewohnt, die Dinge nüchtern und analytisch zu sehen.
Womit ich keineswegs sagen will, daß Ärzte die Dinge nicht nüchtern und analytisch sehen.
Sondern viel mehr, daß es Techniker erheblich einfacher haben, weil alles exakt nachvollziehbar bzw. berechenbar ist.
Es geht nicht darum, daß Du schlauer wirst, sondern darum, daß die Ursache, warum Deine Lymphknoten nicht mehr verschwinden, festgestellt wird.
Um die Ursache beseitigen oder entspr. bekämpfen zu können.
Weil es alles andere als normal ist, daß Lymphknoten permanent (vergrößert) existieren.

Und weil das weiterhin m.E. ein sicheres Indiz dafür ist, daß da in Deinem Körper irgendetwas nicht stimmt.
Denn anderenfalls würde Dein Lymphsystem nicht so reagieren, wie es permanent reagiert.
Es verrichtet nur seinen Job als Abwehrsystem.
Also was ist es, wogegen es "ankämpft"??

Zitat:
Zitat von FairyJule
Das warten nervt mich gehörig und ich weiß auch nicht wie es weiter gehen soll, aber das kann doch nicht so bleiben, ist ja kein Zustand
Natürlich ist das ein untragbarer Zustand:
Du bist 20 Jahre alt, "hängst schlapp in der Gegend herum", und das sollte sich nicht ändern lassen können??
Wie es weitergehen sollte, kann ich Dir ganz genau sagen:
Mach "Druck ohne Ende", damit etwas hinsichtlich Eingrenzungen/konkreten Ergebnissen geschieht.

Denn es geht im Prinzip um Dein zukünftiges Leben bzw. Deine Lebensqualität!

Zitat:
Zitat von FairyJule
Ich habe wohl auch eine hypochrome mikrozytäre anämie, könnte dass und die anderen oben genanten Symptome und die Ergebnisse des entnommenen Lymphknotens auch für eine Leukämie sprechen? Weil die Ärzte beim Krankenhausaufenthalt auch meinten das sie eventuell das Knochenmark punktieren wollen. Wäre das ratsam jetzt darauf zu beharren? Weil meine Onkologin bis jetzt nichts mehr dazu gesagt hat...
Dazu kann ich Dir nichts sagen.
Nur so viel:
Vereinbar mit Deiner Onkologin einen Gesprächs-Termin.
Und frag sie dann, welche Maßnahmen sinnvoll sind, damit die Dinge geklärt/weiter eingegrenzt werden können.

Das ist das mindeste, was Du von ihr verlangen/erwarten kannst.
Denn schließlich ist sie ja eine Spezialistin, die jedenfalls auch wissen sollte, was zu tun ist, damit Dir geholfen werden kann.
Wenn Deine Onkologin dann immer noch nichts Konstruktives dazu sagt, würde ich an Deiner Stelle in Erwägung ziehen, ein anderes Behandlungszentrum aufzusuchen.
Aus reinem Selbsterhaltungstrieb.

Weißt Du, es ist bei uns Menschen nicht ganz so einfach, wie z.B. beim Brückenbau.
Würden Deine Ärzte oder Deine Onkologin zu mir kommen, könnte ich ihnen ganz genau sagen, wie sie eine gewünschte Brücke zu bauen haben, damit die nicht "zusammenbricht".

Umgekehrt kommen nun Du oder ich zu den Ärzten und erwarten auch, daß uns gesagt wird, was zu tun ist.
Nun sind Du oder ich aber im Prinzip zwei auf Beinen wandelnde "Chemie-Unternehmen".
Und völlig unterschiedliche noch dazu.

Genau das ist m.E. das eigentliche Dilemma, in dem sich Ärzte befinden.
Wie soll etwas generalisiert werden können, wenn völlig unterschiedliche Voraussetzungen vorhanden sind?

Noch viel "wilder" wird das dann z.B. bei Lymphomen.
Die Ursachen dafür sind m.W. weitestgehend unbekannt.
Treten halt zufällig auf sowie in der "Bandbreite" von gutartig bis höchst bösartig.
So oder so eine verdammt schwierige Situation für Ärzte, dann etwas richtig einordnen zu können.

Nichtsdestoweniger sollte jeder Spezialist in der Lage dazu sein, systematisch etwas konkretisieren zu können.
Ob durch Ein- oder Ausgrenzungen, ist dabei einerlei:
Es geht nur um "des Pudels Kern".

Zu Deinen Bemühungen, in der Sache voran kommen zu können, wünsche ich Dir viel Erfolg.
Und laß doch bitte gelegentlich auch mal davon hören, was sich dabei ergab.
Weil ich denke, daß dies letztlich für uns alle hilfreich sein kann.

Denn offengestanden stehen wir alle m.E. in derlei Situationen mehr oder weniger da,
"wie der Ochs am Berg".
Jedenfalls ist das bei mir der Fall.

Liebe Grüße
lotol

Geändert von gitti2002 (12.04.2016 um 01:34 Uhr) Grund: Beiträge zusammengeführt
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