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Alt 11.04.2015, 09:49
BiWie BiWie ist offline
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Rotes Gesicht AW: Osteosarkom bei meinem Sohn

T. wurde am 9.11.2011 im AKH Wien operiert (insg. 3 Stunden). Er bekam eine Endoprothese inkl. Kniegelenk. Schreckliche Stunden des Wartens bis man die Nachricht, dass alles gut gegangen ist, erhält. Aber das weiß eh jeder, der das mitgemacht hat. Der Orthopäde war sehr zufrieden mit dem Verlauf der OP. Bald schon konnte mit der Remobilisierung begonnen werden, auch waren die Physiotherapeuten sehr zufrieden mit dem Fortschritt. Nach 8 Tagen wurden wir zurück auf die Onkostation verlegt. Leider hatte sich um die Prothese Flüssigkeit angesammelt, die abpunktiert werden musste (insgesamt 11 Mal bis Ende der Chemo). Das MTX hätte sich sonst dort angesammelt und große Schäden im Körper angerichtet. Ansprechen war gut, somit wurde mit MAP weiter gearbeitet.
Das Gehen mit den Krücken funktionierte gut und mit viel Physiotherapie (auch daheim) und kleinen Spaziergängen, wann immer es ging, konnte T. am 15.1.2012 den Papa überraschen als wir heimkamen, dass er bereits OHNE Krücken gehen kann und darf!!!
Sonntag, 13.5.2012 (= Muttertag) - wir dürfen nach dem letzten MTX endliche heim - geschafft. Alles schaut gut aus.
Zuhause warten die Schwester, der Papa und die Freunde, die ihn mit einem Plakat zurück im wirklichen Leben willkommen heißen.
Dock so schön sollte es wohl nicht sein. In der Nacht bekommt T. hohes Fieber und schreckliche Bauchschmerzen. Ein Ultraschall am nächsten Tag ergibt eine Blinddarmentzündung (Muss ja auch noch sein! )
OP oder nicht? Die Ärzte entscheiden es mit Antibiotika zu therapieren (gute Entscheidung bei 40 Thrombos fallend!) - und nach zwei Tagen war die Entzündung schon rückläufig. Kam vom MTX - kommt selten, aber doch manchmal, vor.
Nach einer Woche habe wir Abschlussuntersuchen:
Lokales Röntgen -- ok
Knochenscan -- ok
Lungen CT -- keine Metas, aber doch etwas zu sehen (Ablagerungen vom MTX), das kontrolliert gehört - Schock!!!
5 Wochen hartes Warten, ZVK kann nicht entfernt werden...
Lungen CT - alles gut
nächsten Tag kommt endlich der ZVK raus und das Duschen wird wieder zum Erlebnis.
Es folgt eine Woche Familienaufenthalt - echt eine Wohltat

Im September 2012 beginnt T. seine, um 1 Jahr verschobene, Lehre.
Alles verlief so gut - bis zum 25.10.2012. Dabei ergab die Nachsorge diesen Tag noch, dass alles in Ordnung ist. Doch in der Nacht dann der schreckliche Unfall - T. rutsche in der Wiese aus und brach sich den Oberschenkel über der Prothese (periprothetische Spiralfraktur des re OS - so die Diagnose).
Wutausbruch, Verzweiflung ...
Er kam ins KH und am nächsten Morgen mit dem Notarzt-Heli ins AKH. OP am nächsten Abend - Verplattung.
Gott sei Dank konnte alles ganz super gerichtet werden, Gipshose für 1 Monat, wieder Krücken und 15 Wochen Krankenstand.
Wir fielen alle in ein ganz, ganz tiefes Loch, aber wir haben uns wieder aufgerappelt, schließlich muss das Leben weitergehen.
Und es ging ganz gut weiter. Der Heilungsprozess war besser, als von den Orthopäden erwartet.

Ich weiß nicht, wie es anderen Betroffenen geht, wenn wieder Nachsorgetermine anstehen, aber für mich sind die Tage davor immer ganz schlimm. Sind jetzt bei 3 Monaten. Aber wenn die nächste Ko (kommenden DO) ok verläuft (wovon ich überzeugt bin), dann wird erhöht auf 6 Mo.

Bis bald
BiWie
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