Einzelnen Beitrag anzeigen
  #31  
Alt 09.12.2004, 23:18
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Erfahrungsaustausch

Hallo Ulrike,
Hast du deinem Vater von Peggys Geschichte erzählt? Das muss doch neue Kräfte freisetzen! Aber meiner Frau geht es irgendwie wieder schlechter. Sie hat immernoch die Magensonde und kann immernoch nicht Essen und Trinken, und hat immernoch eine Schmerzpumpe. Aber die zuhnehmenden Schmerzen machen uns Angst. Vielleicht hat der Körper sich an das Morphium gewöhnt und die Dosis muss erhöht werden, die 10mg die Stunde reichen nicht mehr. Zudem hat sie jetzt wieder ein Atemgeräusch und Atemnot. Deutet alles auf Tumorwachstum hin. Das Vieh ist echt hochgradig aggresiv. Die Luftprobleme hatte sie vor den letzten Chemos auch schon, danach gingen die weg und kamen schon 10 Tage später wieder. Und wenn sie sagt, sie habe Angst vor dem Ersticken, dann brechen auch bei mir alle Dämme. Heute Abend bin ich seit Monaten nicht bei ihr, und es ist unerträglich, manchmal frage ich mich, was müssen wir eigentlich noch alles ertragen. Unsere kleine Tochter kommt jetzt fast jeden Tag zu uns, und wenn du siehst wie sie von meiner Frau gefüttert wird, von der Krankheit gezeichnet, und meine Frau später zu mir sagt:"Glaubst du, sie wird sich später an mich erinnern?".
Aber wem erzähl ich das, wenn ich hier so lese, alles super schwer. Mir wächst es langsam über den Kopf. Könnte heute nur noch heulen. Meine Frau hatte letztens auch eine Termin beim Psychoonkologen. Er sagte, das es wichtig sei vom Leben loszulassen. Hatten wir ja auch mal was zu geschrieben. Das würde das Beste sein, und so manch einen Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Das würde auch Aufgeben bedeuten. Ich kann das nicht akzeptieren. Meine Frau auch nicht. Sie will Kämpfen.

Liebe Grüße, Zoki
Mit Zitat antworten