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Alt 30.08.2015, 15:33
Saima Saima ist offline
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Standard AW: Gebärmutterkrebs Op und soviel Angst

Hi,
erstmal möchte ich mich bei euch bedanken fürs Däumchendrücken und für die vielen aufbauenden Worte.
Es tut gut gleichgesinnte zu haben.
Die Op hab ich rein körperlich gut überstanden. Ausser dass jetzt noch eine
Pflaster Allergie aufgetretten ist und ich dicke rote Blasen am Bauch habe.
Seelisch bin ich fix und fertig.
Ich hatte schon richtig heftige Gefühlsausbrüche. Aber ich denke dass es einfach am Schlafmangel und an der ganzen Situation lag.

Ich lag von Montag bis Samstag im Krankenhaus. Davon eine Nacht auf der Intensiv. Es war für mich einfach die Hölle sich kaum Bewegen zu können und an Schläuchen angeschlossen zu sein.
Montag wurde ich erstmal Abgeführt. Ich hätte es mir noch schlimmer vorgestellt , aber es ging. Somit war mein Darm erstmal rein.
Am Dienstag wars soweit. Ich wurde früh zur Op abgeholt. Bis dahin wusste ich einfach noch nicht wie man mich operieren wird. Bauchschnitt oder Laborskopisch.
Ich hatte keine Beruhigungtablette bekommen. Ich wollte auch soweit verzichten und war stark.
Die Pta ( Schmerzpumpe) wurde mir vor der Narkos im sitzen in den Rücken eingeführt. Es war wirklich sehr unangenehm und dauerte weil es sehr schwer bei mr war. Denke es lag daran , dass ich etwas schieflage habe und mehr Gewicht.
Dann wurde ich festgebunden und man drückte mir schon fest die Maske aufs Gesicht. Innerlich wurde ich etwas panisch und wollte mich wehren aber dann war ich auch schon komplett k.o.
Ich wachte auf ohne schmerzen und meine ersten Gedanken waren , das sich wieder aufgewacht bin und Lebe und an meine größte Angst dem Bauchschnitt.
Ich traute mich nicht zu fragen. Ich wollte einfach nur mein Freund sehen.
Der kam auch relativ schnell in den Aufwachraum und dann erfuhr ich dass alles super gelaufen ist. Ich wäre ein Wunder meinte der Narkose Arzt.
Keine komplikationen und kein Bauchschnitt.
Ich hab sogar die Narkose sehr gut vertragen.
Leute ihr wisst nicht wie froh ich bin ohne große Narben davon gekommen zu sein.
Am nächsten Tag wurde ich auf normal Station verlegt.
Dort konnte ich relativ schnell aufstehen und konnte auch den schrecklichen Blasenkatheter loswerden.
Aufs Klo gehen klappte super.
Ich bin in allem trotzdem sehr verspannt und natürlich sehr sehr schlapp gewesen. Hatte auch leichte Hitezwallungen, zittern und konnte überhaupt nicht einschlafen. Ich sag euch, es ist purer Wahnsinn ohne Schlaf.
Ich hab nur gebetet das endlich Morgen wird.
Ach ich musste auch total oft aufs Klo rennen. Die Blase fühlt sich immer voll an.

Ich bin dann relativ zeitnah entlassen worden. Ich wollte auch kein Tag länger bleiben..
Zuhause gehts mir jetzt schon langsam besser. Ich kämpfe noch gegen inneres unwohlsein und Messe selbst täglich Fieber und Blutdruck.
Nachts und Frühs ist es am schlimmsten. Da ist dieser Schwindel.
Es ist aber alles auszuhalten.
Mein Halswirbel tut noch weh wenn ich mich drehe. Hoffe es auch in den Griff zu bekommen.
Psychologischen Dienst und Sozialendienst hatte ich kurz im Krankenhaus .
Ich werde ein Behindertenausweis beantragen und wohl noch paar Wochen im September auf Reha fahren.

Ich hatte nur zwei Tage Schmerzmittel, danach ging auch schon meine Pumpe kapput. Zum Glück hab ich täglich immer einen Schlauch gezogen bekommen. Die Wunddrenage wurde auch schon nach 3 Tagen gezogen.
Insgesammt wars nicht schmerzvoll.
Seelisch bin ich sehr depressiv geworden. Es dauert wohl noch bis ich wieder im echten Leben ankomme.
Bin noch viel zu eingeschränkt. Laufe eher langsam wie eine alte Frau und kann halt noch nicht viel heben.
Ich kann mich noch nicht richtig freuen dass ich Lebe aber das kommt noch.
Bin nicht die geduldigste.
Die Ärztin meinte , dass man bei mir nichts auffälliges gesehen hat.
Ich wäre wohl geheilt.
Aber genauere Ergebnisse gibts dann noch am Mittwoch.
Drückt mir die Daumen.


Ich habe leider zugestimm die Eierstöcke mit zu Entfernen. Ja sie fehlen mir jetzt schon.
Hatte einen echt hysterischen Anfall auf der Straße. Mein Freund hatte mit mir diskutiert als ich eh schon so fertig war.
Und ich wollte doch nur nach Hause.
Bei meiner Abholgung vom Krankenhaus lieft einiges schief.
Ich musste laufen und hab die Bahn genommen. Normal ist der Weg echt nicht lange. Aber gestern war er endlos.
Ich hasse zu betteln dass mir jemand hilft.
Und dann meinte ich zu meinem Freund , dann werde ich jetzt einfach verlassen wenn ich dir zuviel bin. Und ich schaff dass schon alleine irgendwie und musste mitten auf der Straße sowas von weinen und schreien(solche Schreie kenn ich nur aus Horrorfilmen kurz bevor jemand stirbt, ja ich war echt innerlich fertig). Ich denke ich hab das gebraucht. Mein Freund war geschockt und wir sind erstmal hoch in die Wohnung. Ich hatte es geschafft und mich schnell beruhigt.
Ja es war heftig mich nicht unter Kontrolle zu haben.
Ich muss jetzt einfach positiv in die Zukunf blicken und den Sinn finden Warum es soweit gekommen ist mit mir.

Er ist für mich da und er sagt dass er mich liebt.
Er sagt aber auch er ist überfordert und hat mich so noch nie erlebt wie die letzten Tage.
Ihm fällt es auch gerade schwer die Partnerin in mir zu sehen .
Er sagt ich brauche Hilfe.

Wir schaffen dass.


lg Saima

Geändert von Saima (30.08.2015 um 15:41 Uhr)
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