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Alt 09.11.2005, 21:46
Thorsten K. Thorsten K. ist offline
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Frage Wie ist der Anfang bzw. das Leben ohne Magen ???

Hallo !!!

Ich bin wirklich per Zufall an dieses Forum gelangt und bin sehr, sehr froh es gefunden zu haben !!!
Habe hier gestern bis in den frühen Morgen gelesen und gemerkt meine Familie und ich sind wirklich nicht allein.
All diese furchtbaren Krankheiten und die damit verbundenen Schicksale machen ein echt fertig.
Jetzt, da wir selber in der Familie einen Krebsfall haben, kann ich dieses Leid sehr gut mitempfinden.

Mein Name ist Thorsten und ich bin 32 Jahre alt und mache zur Zeit den Horror durch wie hier viele auch !
Unser Leben änderte sich Schlagartig am Montag den 31.10.05 !
Meinem Vater ( 62 Jahre ) ging es an dem Samstag davor nicht so gut, und blieb einer Geburtstagsfeier fern. An diesem besagten Samstag den 29.10.05 stand er früh auf und wollte sich zur Arbeit fertig machen. Beim Zähneputzen spuckte er ein wenig Blut mit aus !
Er ging aber trotzdem zur Arbeit und überstand den Tag mit leichten Magenschmerzen.
Meine Mutter holte Ihn von der Arbeit ca. 6 Stunden später ab und erschrak !
Mein Vater muss sehr mitgenommen ausgesehen haben und wollte nur noch nach Hause ins Bett !!!
Er hatte schon immer etwas geahnt aber der Hausarzt meinte das wäre normal in seinem Alter diese Wehwehchen !
Das mit dem Blutspucken wusste er natürlich nicht das war ja auch das erste mal !
Mein Vater wollte sich am Montag nun eine direkte Überweisung holen für das Krankenhaus.
Da mein Vater aber nur Kassenpatient ist, ging dies ohne Verdacht auf irgendwas natürlich nicht. Daher überschrieb der Hausarzt meinen Vater zu einem Kollegen zur Magenspiegelung.
Diese Magenspiegelung ergab das ein Tumor im Magen meines Vaters sitzt und leicht bei Berührung blutet. Dies konnte man beobachten wo eine Gewebeprobe entnommen wurde.
Mein Vater hatte bis dato alles gegessen und getrunken ohne große Magenbeschwerden.
Dieser Befund veränderte alles !
Er hatte Ihn sofort ins Krankenhaus überwiesen, wo ich meinen Vater zusammen mit meiner Mutter hinfuhr !
Das war nun der 31.10.05 !!!

Jetzt ging das große warten los, da auch noch der Feiertag dazwischen kam. Die Zeit war grausam !
Am Donnerstag dann den 3.11.05 musste mein Vater zum CT und dies ergab das alle anderen Organe O.K. waren.
Zurück im Krankenhaus waren die Ergebnisse der Gewebeprobe des Tumors da !
Mein Vater fragte den Chefarzt sofort „ Gut oder Bösartig !“
Der Arzt sagte leider „ Bösartig !“

Mein Vater hatte schon damit gerechnet und war daher noch sehr gefasst.
Für meine Mutter brach eine Welt zusammen !

Die Operation wurde für gestern Dienstag den 8.11.05 um 9.30Uhr angesetzt.
Das große Warten begann auf ein Neues und es war echt ätzend !!!

Der Chefarzt sagte ihm je nach dem wo Kazinom sitzt, schneidet er bis zu 4/5 vom Magen weg. Die Lymphdrüsen am Magen kommen auch alle weg. Sollten diese befallen sein, bekommt er eine Chemo Therapie.
Je nach dem wie die Milz liegt und die bei der OP verletzt würde käme sie auch direkt raus.

Nun gestern den 8.11.05 ist mein Vater operiert worden. Die OP dauerte 4 Stunden.
Meine Schwester Daniela 36 J. begleitete meine Mutter gestern zur Intensivstation wo mein Vater jetzt nach der OP lag. Ich kam später dazu und der Anblick war echt erschreckend wie mein Vater dort an allen Schläuchen und Geräten angeschlossen war.
Aber das Schlimmste empfand ich und meine Familie auch wie mein Vater im Schlaf noch vor Schmerzen immer so leicht aufschrie !!!
Aber die Pfleger/innen sind alle sehr nett und gaben Ihm natürlich die Schmerzmittel die mein Vater brauchte.
Meine Schwester sagte mir unter Tränen das Sie meinem Vater den ganzen Magen entfernen mussten, weil der Tumor genau in der Mitte saß.
Die Milz blieb unverletzt und konnte drinnen bleiben.
Der Arzt sagte noch kurz das alles darum liegende sehr gut aussah und nichts befallen ist !!!
Aber die Lymphdrüsen die mit entfernt worden, werden noch ausgewertet.

Die OP hat er sehr gut überstanden und es gab keine Komplikationen.
Nun liegt er noch auf der Intensiv Station und bekommt noch Schmerzmittel.
Leicht erhöhte Temperatur hat er auch, das kommt aber von den inneren Blutungen wogegen der Körper nun ankämpft.
Dies sei aber alles nicht so schlimm, sagte und das Personal.

Morgen haben wir einen Termin beim Chefarzt und der sagt uns vielleicht schon das Ergebnis der Lymphdrüsen.
Wir haben eine heiden Angst davor !!

Meine Fragen wären nun

Wie ist der Anfang mit einem Leben ohne Magen ?

Wie sind die Erfahrungen wenn soweit nichts gestreut hat? Können dann trotzdem die Lymphdrüsen befallen sein ? Wenn doch alle anderen Organe O.K.sind ?

Vielleicht sind ja auch ein paar positive Erfahrungen dabei !

Wäre echt toll wenn mir mal Betroffene schreiben könnten !

Muss jetzt stark sein und meine Familie unterstützen.
Da ich im Januar zum 2mal Vater werde und meine Frau hoch in Umständen ist, habe ich doppelt zu kämpfen.

Aber ich bin eigentlich immer optimistisch und hoffe wie so viele hier.
Doch meistens sieht die Realität immer schlimmer aus.

Bedanke mich im voraus !

Ich wünsche uns trotz allen Leid viel viel Glück !

Thorsten K.

Geändert von gitti2002 (15.03.2023 um 21:08 Uhr)
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