[Jutta]

Hallo Beccy,

Also du bringst da nichts durcheinander, die Strahlentherapie wird direkt auf den Tumor angesetzt und durch die Strahlen sollte er verkleinert werden. Die Chemo bekommt sie aufgrund der Vorgeschichte, was heißt, dass die Metastasen schon 2006 da waren, aber wahrscheinlich noch unsichtbar. Mit der Chemo sollten evtl. vorhandene weitere Metastasen in Angriff genommen werden, wie natürlich auch zur Schrumpfung des momentanen Tumors beitragen.

Ich finde die Aussage der Ärzte sehr erstaunlich, dass nicht operiert werden würde, damit ein künstl. Ausgang vermieden wird. In meinen Augen ein Blödsinn, denn mit einem Ausgang lebt es sich sehr gut, und dadurch könnten sogar weitere Metastasenbildungen vermieden werden, da der Anschluß zum Enddarm unterbunden ist.

Ebenso ist es absolut nicht ungewöhnlich im Alter deiner Mutter Darmkrebs zu bekommen. Wenn auch mehr ältere Menschen Darmkrebs bekommen, ist der Anteil der jungen Menschen dennoch recht hoch.

Wird deine Mutter an einem Darmzentrum oder einem kleinen Krankenhaus (ohne viel Erfahrung mit Darmkrebs) behandelt? Rein aus dem Gefühl heraus, von dem was du schreibst, würde ich euch raten vor der Chemotherapie noch eine 2. Meinung in einem Darmzentrum einzuholen.

Auch die Aussage, dass ihr euch genetisch untersuchen lassen sollt, hoffentlich nicht nur so hingeworfen und ohne volle Kurzaufklärung, ist schon wichtig. Beccy ihr müßt euch darüber im klaren sein, dass solch eine Untersuchung und das Ergebnis euer ganzes Leben oft dramatisch beeinflußen kann. Wendet euch für diese Untersuchung zuerst an eine sehr gute humangenetische Praxis, am besten eine Klinik, die alle notwendigen Vorgespräche im medizinischen sowie im psychologischen Bereich bespricht.

Für mich war und ist sie lebensrettend. Für euch steht durch die Erkrankung euere Mutter in so jungem Alter eh eine engmaschigere Vorsorge fest, die Krankenkasse übernimmt diese problemlos.