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Alt 21.06.2009, 09:32
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petra48 petra48 ist offline
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Registriert seit: 10.01.2007
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Standard AW: Ohne Partner das Leben neu gestalten

Liebe Renate,

vielen Dank für deine Zeilen.
Es ging mir auch so mit dem Umzug.
War das richtig? Von dem einen Chaos der Gefühle in das Chaos an einem anderen Ort neu anzufangen.
Beruflich arbeite ich an 3 Tagen in der Woche 90km von meinem neuen Zuhause entfernt. Hab noch nicht die Kraft und die Nerven, mit dort etwas zu suchen und dann die Einarbeitung.
Hab 2 kleine Zimmerchen bei meiner Mutter unter dem Dach (schön heiß im Sommer, kalt im Winter), wo meine Tochter und ich 2-3 Nächte bleiben.
Jeden Tag durch den Stau ist auch nicht so prickelnd.
Allerdings nervt die Packerei jedes Mal auch. Dauernd muss ich auch irgend welche Ordner mitschleppen, da noch immer was zu regeln ist. Dann müssen wir immer den Kühlschrankinhalt hin und her fahren. So genau passt das ja nie.
Wirkt immer öfter nervernd. Das Alles. Waschen immer nach Termin. Alles genau timen, sonst passt es nicht. Hab mir vorgenommen, nächstes Jahr dort komplett zu sein. Werd mich jetzt mal initiativ bewerben. Erst mal auf 400 Euro Basis an meinen freien Tagen. Falls mal in einer Patientenverwaltung was frei wird, hab ich sicher auch mit 50 noch gute Chancen. Was mir dann allerdings fehlen wird, sind meine lieben Kolleginnen. Wir sind ein eingespieltes Team. Hab dort auch meine Freiheiten. Ist einfach alles zu unruhig für mich so.
Da wir das Haus von unserem Onkel übernommen haben, hatten wir mit dem Ort keine Wahl.
Wir wohnen dort wunderschön, haben alles zu Fuß erreichbar. Die Gegend ist traumhaft und wir sind schnell in Holland, um preiswert einzukaufen und zu tanken (Diesel 87 Ct.). Außerdem lieben wir Holland und die Nordsee ist jetzt auch schneller erreichbar.
Im Moment fällt wieder alles wie ein Kartenhaus zusammen. Möchte mal zur Ruhe kommen.
War früher selbständig. Mit dem Tag der letzten Rate des Abzahlens bekam mein Mann seine Diagnose. Wir wollten gerade mal wieder leben.

Jetzt sieht es bei meiner Mutter leider nicht so gut aus. Der Verdacht beim CT scheint sich bei der 2. Koloskopie bestätigt zu haben. Am Montag bekommen wir den Befund aus der Pathologie.
Eine OP hat man meiner Mutter schon nahe gelegt.
Also geht es jetzt wieder von vorne los.

Hab gerade wieder Frust, da ich auch nicht weiß, was aus meinem Zweitwohnsitz wird. Normalerweise zählt sowas bei mir nicht, da es mir natürlich um die Gesundheit meiner Mutter geht. Aber meine Kraft ist auch nicht mehr die beste. Am 29. ist der 1. Todestag von meinem Mann und es kommt mir vor wie vorige Woche. Ich komme einfach nicht mehr zur Ruhe.

Wünsche euch noch einen schönen Sonntag und besseres Wetter.

eine heute gefrustete Petra
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Meine große Liebe *1952, BSDK seit 05/2006, friedlich in meinen Armen eingeschlafen am 29.06.2008
Meine Mutter *1925, BK seit 08/2006, OP und Bestrahlung, DK seit 06/2009 OP, Rezid. BK 10/2009, Lu-Metas 03/2013, eingeschlafen am 3.10.2013

Leuchtende Tage.
Nicht weinen, dass sie vorüber.
Lächeln, dass sie gewesen. (Konfuzius)
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