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Alt 29.06.2005, 14:54
Gast
 
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Standard Barrett-Syndrom

Hi Ella!

Schön, dass Du versuchst etwas entspannter mit der Sache umzugehen. Glaub mir, das ist die beste Methode und belastet Deinen Mann dann auch nicht so sehr.
Ich bin zu meiner Einstellung natürlich auch erst spät gekommen, muß aber zugeben, dass mein Hausarzt mir nie Angst wegen dieser Diagnose gemacht hat und ich erst angefangen habe mir Sorgen zu machen als ich auf eigene Faust begonnen habe im Internet zu recherchieren. Daraufhin bin ich ja erst letztes Jahr auf dieses Forum gestoßen (siehe Eintrag vom 01/04).
Es liegt tatsächlich nicht nur an dem was man ißt, sondern wie. Grundsätzlich liegt ja eigentlich folgendes Problem vor: Unser Magen schließt einfach nicht mehr richtig, so kann Mageninhalt überhaupt erst wieder in die Speiseröhre gelangen. Es liegt also mehr oder weniger ein rein mechanisches Problem vor, meistens in Verbindung mit einem Zwerchfellbruch (oder dreien wie bei mir). Übrigens, ab einem gewissen Alter leidet fast jeder zweite Mensch an einem solchen, bzw. leidet nicht sondern trägt ihn unbemerkt mit sich rum.
Deswegen kann ich nur wieder betonen, das Essen sehr gut kauen, damit meine ich 20-30 Mal! Ja, das ist nicht unbedingt angenehm, aber viel weniger Streß für unsere Speiseröhre. Wenn dann auch noch darauf geachtet wird, kleine Portionen zu sich zu nehmen, kann man wirklich beschwerdefrei durch den Tag gehen. Viel trinken und mit leerem Magen ins Bett, so fühlt man sich pudelwohl. Ich weiß die Beschwerden sind vielseitig, und ich gehöre wohl schon vornherein zu denen die "nur" von saurem Aufstoßen geplagt sind/waren. Wenn wirklich auch noch Krämpfe, Schluckbeschwerden und Schmerzen der Fall sind, sollte man über eine OP nachdenken.
Ella, Du hast niemanden verängstigt mit dem ersten Eintrag, sondern einfach wieder Gedanken hervorgebracht die gerne verdrängt werden. Wenn man so vor sich hinlebt mit der Krankheit und auf einmal eine Art Todesszenario durchs Forum geschrien wird, dann ist man wieder dermaßen mit den möglichen Konsequenzen konfrontiert, daß es dann auch unangenehm ist hier weiter zu schreiben und zu lesen. Ich glaube einfach manche möchten nicht ständig daran erinnert werden.
Zu Deiner Frage ob Beziehungen darunter leiden. Ich habe zwar momentan keinen festen Partner, aber mit meinen Freunden ist alles wie gehabt. Ich wüßte auch gar nicht was sich ändern sollte, ich bin doch nicht behindert wegen diesem Leiden. Ok, ich verzichte auf Cocktails und trink statt dessen mal ein Bierchen. Wenn wir essen gehen ess ich was Kleines kau daran halt ne halbe Stunde, na und? Ich verstehe es überhaupt nicht wenn sich auf einmal im sozialen Umfeld so viel ändert. Aber ich muß wieder dazu sagen, wenn die Beschwerden natürlich überhaupt nicht unter Kontrolle zu kriegen sind, nicht mal durch Omeprazol (was bei mir z.B. prima wirkt) oder Nexium u.s.w., dann wüßt ich wahrscheinlich auch nicht mehr was ich noch trinken oder essen sollte. Dann kann ich mir auch eine Art Isolation vorstellen die sich automatisch einstellt weil man sich eben einfach nicht gut fühlt.
Es ist halt von Fall zu Fall anders. Ich für meinen Teil werde so lange wie möglich probieren ohne Medikamente auszukommen, für den Notfall hab ich immer Omeprazol griffbereit.
Also, Ella, sag Deinen Tränen, dass es schön war sie mal wieder so zahlreich gesehen zu haben, aber es jetzt an der Zeit ist den ständigen Besuchen ein Ende zu setzen :-))

Gruß

Veronika
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