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Alt 03.11.2010, 11:09
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Standard AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...

Ich verstehe deine Freundin so gut! Mit das belastendste nach der Diagnose war, dass das Umfeld ständig mit neuen Therapievorschlägen ankam. Alle wollten helfen, das ist klasse. Aber ich brauchte Ruhe, um alles ordnen zu können. Da verwirrten mich die vielen "Versuch doch dies", "Ruf mal da an" usw.

Es ist klasse, dass du dich mit dem Krebs beschäftigst. Aber deine Freundin steht vielleicht gerade wo anders, und da musst du sie abholen! Sie ist der Kapitän, wenn es um ihre Krankheit geht!

Mein (inzwischen) Mann war wundervoll bei der Diagnose. Wir hatten eine Fernbeziehung. Er nahm sich sofort ein paar Tage frei und setze sich in den Flieger. Er begleitete mich bei den Untersuchungen, aber überließ mir das Wort. Nur gelegentlich stellte er eine Verständnisfrage.

Er war da, ich konnte mich anlehnen, aber er behandelte mich auch ganz "normal". Ich wollte Alltag und den gab er mir. Das war so wichtig für mich.

Das, was er dann tat, kann sicher nicht jeder machen: Er gab seine Wohnung auf, zog zu mir und wir sind inzwischen verheiratet. Ich verteilte die Last auch auf meine Freunde, damit jeder nur ein kleines Päckchen zu tragen hat, und nicht er die ganze Last. So passierte das Wunder, dass die Chemozeit mit zu den glücklichsten meines Lebens zählt. Verrückt, aber wahr.

Was ich sagen will: Versuche die Panik in den Griff zu bekommen und verzichte auf Aktionismus. In der Ruhe liegt die Kraft!

Alles Gute!
gilda
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