Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1  
Alt 24.02.2011, 10:22
Blüte Blüte ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.02.2011
Beiträge: 126
Standard Meine Mama - 69 J. top fit - hat BSDK

Liebes Forum,

habe mich heute Morgen hier im Forum angemeldet, weil ich nachts wach im Bett liege, unendlich traurig bin und nicht mehr schlafen kann ... Vielleicht hilft es ja darüber zu "sprechen"/zu schreiben ... Seit 3 Tagen wissen wir es also: meine Mama hat BSDK.

Sie ist 69 Jahre alt, extrem fit, macht viel Sport, ist ständig beim Wandern, Skifahren, Langlaufen etc., ernährt sich gut und hat nun diese schreckliche Diagnose bekommen. Seit einem Monat hat sie Bauchschmerzen im Bereich Oberbauch, die in den Rücken strahlen. Vor 2 Wochen wurde eine Magen-/Darmspiegelung gemacht. Ohne Befund. Daraufhin bekam sie Mittel, die bei einer leichten Magenentzündung helfen sollten - die Schmerzen blieben. Nach 2 Sonographien wurde vor 3 Tagen ein CT gemacht, das bestätigte, was man bereits bei der Ultraschalluntersuchung vermutete: Sie hat ein 3 cm großes, am Übergang Pankreaskopf/-corpus liegendes Karzinom. Laut CT hat sie keine Lymphknoten-Metastasen und anscheinend sind auch noch keine anderen Organe betroffen. Genaueres werden die Ärzte wohl erst sagen können, wenn sie "reingeschaut" haben. Nun haben wir erst mal Angst vor der großen OP ... . Bereits nächste Woche wird sie in München operiert. Anschließend bekommt sie wahrscheinlich Chemo und Bestrahlung.

Sie hatte bereits Darmkrebs, wurde aber dank der Chemo und der Bestrahlung geheilt. Sie kennt das ganze "Krebs-Programm" also schon - weiß, was für eine harte Zeit auf sie zukommen wird. Sie selbst ist relativ gefasst und meint, dass sie das schon schaffen werde.

Die letzten 3 Tage saß ich viele Stunden vor dem Rechner und habe geweint um all die Schicksale, die hier im Forum erwähnt sind ... . Gott sei Dank gibt es auch einige positive Berichte von sog. "Langzeit-Überlebenden". Das Leben muss weitergehen, aber es ist sehr schwer sich nach solch einer Diagnose "normal" zu verhalten und den Alltag "normal" zu meistern - meine 3 Kinder geben mir viel Kraft in dieser schweren Zeit. Und wie wir alle wissen: Die Hoffnung stirbt zuletzt ... .

Am Wochenende kommt meine Mama zu uns - mein Papa braucht erst einmal Zeit für sich. Er verkraftet das alles überhaupt nicht - am liebsten würde er sofort sterben. Sonntag kommt er dann auch, so dass wir meine Mama am Montag gemeinsam in die Klinik fahren können.

Es bleibt uns nur zu hoffen, dass meine Mama zu der Gruppe der Langzeit-Überlebenden gehören wird und wir noch viel Zeit mit ihr verbringen dürfen ...
Es ist so schwer ...

Blüte

Geändert von Blüte (21.04.2011 um 19:48 Uhr)
Mit Zitat antworten