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Alt 08.07.2011, 13:21
Blüte Blüte ist offline
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Standard AW: Meine Mama - 69 J. top fit - hat BSDK

Den folgenden Text hatte ich bereits in einem anderen Thread geschrieben. Aber er passt natürlich auch hier her und ich erhoffe mir Antworten ... .

Wir (meine Ma und ich) hatten gestern einen Beratungstermin in zwecks Strahlentherapie JA oder NEIN. Der zuständige Arzt nahm sich 1 Stunde Zeit um uns aufzuklären. Wir sind in die Klinik reingegangen und waren eigentlich überzeugt, dass wir gegen die Bestrahlung sind. Der Arzt, ein sehr sympathischer, menschlicher Typ versuchte uns in der Stunde vom Gegenteil zu überzeugen. Er erklärte uns, dass alle Studien, die über BSDK existieren, nicht unterscheiden,
* ob Metastasen bereits vorhanden waren
* ob ein Lokal-Rezidiv vorliegt oder nicht
* ob Patienten Patienten Bestrahlung postoperativ bekommen oder nicht.

Aus diesem Grund seien die existierenden Studien
* European Study Group for Pancreatic Cancer (ESPAC-3) und
* CONKO - Berliner Studie
nicht aussagekräftig.

Die 2 großen Risiken nach einer OP bei BSDK sind (wie die meisten hier bestimmt wissen), dass der Tumor streut, also Metastasen bildet oder, dass sich ein Lokalrezidiv bildet, d.h. wieder ein Tumor an der BSD. Metastasen zeigen sich meist innerhalb des 1. Jahres nach OP, während sich das Lokalrezidiv meist zwischen dem 1. und 2. Jahr entwickelt. Der Arzt erklärte uns, dass die Chemotherapie an den Organen und Gefäßen gut greift, dass jedoch das Tumorbett, d.h. an der Narbe an der BSD nicht sehr wirksam sei. Und hier greife die Bestrahlung. Die Bestrahlung soll also verhindern, dass sich ein Lokalrezidiv an der BSD bildet. Er sagte, dass sich in 80% aller Fälle der Patienten, die eine R0-Resektion (Entfernung des kompletten Tumors) hatten, ein Lokalrezidiv bilden würde. Mit einer Bestrahlung könne man dieses Risiko um 50% senken, d.h. nur 30% der Patienten bekommen statistisch gesehen ein Lokalrezidiv.
Was sagt ihr dazu?
Am Montag muss meine Ma eine Entscheidung getroffen haben ... .

Desweiteren äußerte er sich zur Protonentherapie (z.B. Rinecker Klinik in München) und Ionentherapie (HIT in Heidelberg) - die wir ins Gespräch brachten - sehr kritisch. Er sieht mehr Nachteile als Vorteile und meint, dass diese Technologien noch nicht ausgereift bzw. sich noch nicht als erfolgreich erwiesen haben. Er ist nach wie vor für die "konventionelle Strahlentherapie".

Übrigens hat der Arzt, mit dem wir gesprochen haben, über das Thema Bauchspeicheldrüsenkrebs habilitiert und beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren mit diesem Thema.

Meine Ma ist nach diesem Gespräch nun doch für eine Strahlentherapie. Sie meint, sie möchte alles versuchen, was die moderne Medizin bietet, um dem Krebs an den Kragen zu gehen. Ich denke das wichtigste ist, an das, was man macht zu glauben. Oder, was meint ihr? Evtl. war die Entscheidung für eine Chemotherapie auch nicht die richtige Entscheidung. Neben der modernen Medizin gibt es ja auch noch die ganzheitliche Krebstherapie ... . Doch meine Ma glaubt, dass sie die Chemo heilen kann ... . .

Ich freue mich sehr über jede Anregung, Meinung oder Tipps, die uns in der jetzigen Entscheidungsphase Hilfe leisten. Könnt ihr mir evtl. auch noch BSDK-Spezialisten nennen, die euch oder euren Angehörigen geholfen haben?

VIELEN DANK!
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Feb./März 2011 ... Meine Mum erhält die Diagnose BSDK - OP - 3 cm großer Tumor am Pankreas-Corpus/Übergang -Kopf
Apr.-Sep. 2011 ... Chemotherapie mit Gemcitabine
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