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Alt 20.10.2002, 12:56
Gast
 
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Standard Dokumentarfilm über das Tabu Sterben

Liebe Susan,

ich glaube, du wehrst dich so gegen die Theorie von Kübler-Ross, weil du gar nicht so genau weißt, an welcher Stelle du dich selber einordnen sollst, oder?
Ich habe ihre Schriften immer nur aus der Perspektive einer Angehörigen bewertet. Niemals wäre ich auf die Idee gekommen, meinem Vater zu erzählen, wie Kübler-Ross seine Situation beurteilt. Ich hätte ihm auch niemals diese Bücher gezeigt, denn sie sind geschrieben für Menschen, die einen Sterbenden begleiten.
Meine Frage an dich lautet: Identifizierst du dich bei dieser Diskussion eher mit dem Sterbenden oder mit dem, der diesen begleitet? Das ist der Grund, weshalb ich neulich eine klare Definition festlegen wollte. Ich habe das Gefühl, du persönlich hast Angst davor, "in ein Schema gezwängt" zu werden, aber wir reden doch gar nicht von dir. Wir sprechen doch von Menschen, die sich mit ihrem unausweichlich nahenden Tod auseinandersetzen müssen. Wenn Krebs in deinem Leben keine Rolle spielt, brauchst du dich ja auch nicht angesprochen fühlen.
Bitte sei jetzt nicht böse über meine Ausdrucksweise. Es geht bei Kübler-Ross nicht um Menschen, die eine Krebsdiagnose erhalten haben und daraufhin um ihr Leben kämpfen. Es geht um Menschen, die mit ihrem Leben abschließen müssen! Für die es keine medizinische Hoffnung mehr gibt. Bitte verwechsle dies nicht!

Hoffe, du meldest dich noch einmal. Anja
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