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Alt 02.12.2004, 22:30
Gast
 
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Standard Kleinzelliges Karzinom mit unbekannten Primärtumor

Hallo Frauke und Eva-Maria. Schön, dass ihr euch auf meinen Beitrag hin gemeldet habt. Frauke's Namen habe ich natürlich schon vorher gesehen, und auch über die schweren Probleme ihres Sohnes gelesen. Auch bei mir hat es mit 'Darmproblemen' begonnen. Ich dachte eine Verdickung am Dickdarm zu ertasten, die ständig die Position wechselte (um den Nabel herum) und manchmal sogar gänzlich verschwand. Zudem hatte ich gelegentlich Symptome eines beginnenden Darmverschlusses. Es war darum logisch von einem Transportproblem im Dickdarm auszugehen.

Vor ca. 4 Wochen ordnete mein Hausarzt eine Darmspiegelung an. Am Abend davor, nach der Darmwäsche, war mir klar, dass es sich um einen Tumor handelt, der aber nicht mit dem Dickdarm in Verbindung steht. Bei dem Versuch mehr Information durch Ertasten herauszufinden, hat sich die Masse verschoben! Die Masse hatte zu dem Zeitpunk bereits einen geschätzten Durchmesser von 10cm. Die Spiegelung bestätigte mein Vermuten; der Dickdarm war in Ordnung. Allerdings stellte der Arzt eine Einbuchtung des Darms zwischen Sigma und Rektum fest, durch einen raumfordernden Tumor im Beckenbereich. Das hatte ich allerdings nicht erwartet. Die tastbare Struktur befand sich nämlich im Nabelbereich. Also hatte ich zumindest 2 Tumore, und noch keine Ahnung um was es sich handelt. Dann ein CT des Bauchraums, mit der Diagnose von 2 riesigen Tumoren und 3 (Metastase?) verdächtigen Läsionen an der Leber. Es war also ernst.

Dann kam eine stationäre Phase im Krankenhaus (1 Woche), und das Übliche: Bluttests, EKG, Magenspiegelung, zahllose Ultraschalluntersuchungen. Immer musste ich morgens nüchtern sein, aber die Untersuchungen fanden immer erst Nachmittags statt. Alle Resultate waren im grünen Bereich, nur auch am Magen war eine Einbuchtung zu beobachten (vom Tumor im Nabelbereich, und der Kontrast-Ultraschall bestätigte 3 Leberläsionen. Nach 3 Tage Krankenhausaufenthalt wurde schließlich eine Punktion vorgenommen; spät wie ich fand. Nach 5 Tagen lagen die Resultate noch immer nicht vor. Die Sache war mysteriös, so wurde mir gesagt. Die Ärzte waren sich aber sich sicher, dass es sich um bösartige Tumore handelte. Ich habe dann eine vorläufige Entlassung erzwungen, weil ich auch Zuhause warten konnte, und weil das ständige Fasten lebenswichtiges Gewicht kostete. Nach 10 Tagen endlich die Diagnose: DSRCT. Die Erleichterung schwand allerdings schnell, nachdem die wichtigen Fakten über die Erkrankung gelesen hatte.

Ich warte noch auf eine parallele histologische Untersuchung bei einem namhaften Institut, bevor die erste Chemo begonnen wird, und eventuell weitere Maßnahmen. Die Tumore gedeihen weiterhin prächtig und wachsen. Inzwischen kann ich noch einen Weiteren am Beckenrand erstasten. Ich lasse von Zeit zu Zeit wieder von mir hören, je nach Gesundheitszustand.

Noch etwas Physiologie: im Moment wiege ich 71Kg, natürlich mit der zusätzlichem Tumorlast. Ich bin seit vielen Jahren schlank bis sehr schlank (mittleres Gewicht 72-74Kg), und sehr sportlich. Außer einem Fahrrad- und einem Autounfall bin ich niemals ernsthaft krank gewesen.
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