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Alt 31.01.2017, 16:16
lotol lotol ist offline
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Standard AW: BET vs. Brustamputation

Hallo Tabu,

meine Frau hatte vor ca. 30 Jahren BK (in der linken Brust einen begrenzten Knoten).
Ihr Frauenarzt hatte ein Gemüt wie ein Metzgerhund.
Sein einziger Kommentar dazu war:
Die Brust muß amputiert werden.

Meine Frau war darüber mehr geschockt als ich.
Ich war eher über diese Aussage an sich geschockt, weil es mir wenig plausibel erschien, daß angesichts der Begrenztheit des bösartigen Knotens die einzige Möglichkeit, den Krebs plattmachen zu können, darin bestehen sollte, ihre Brust zu amputieren.

Also machten wir uns systematisch auf die Suche nach möglichen Alternativen zur Amputation.
Und wurden dabei auch fündig:
Im Krankenhaus Neumarkt/Opf. war ein Spezialist für Brustkrebs-Operationen.

Der uns ganz genau erklärte, warum eine Amputation nicht unbedingt notwendig sei:
Der Knoten wird samt seinem Umfeld herausoperiert und sicherheitshalber werden auch linksseitig (unter der Schulter) Lymphknoten ebenfalls herausoperiert.
Anschließend Chemotherapie (sicherheitshalber).

Durch die Knotenentfernung würde die linke Brust natürlich kleiner werden.
Was kein grundsätzliches Problem sei, weil die rechte Brust aus Symmetriegründen gleich "in einem Aufwasch" mit operiert werden würde.

Die Erfolgswahrscheinlichkeit klang plausibel.
Weshalb das dann auch so gemacht wurde.
Meine Frau und damit unsere ganze Familie hatte das Glück, den BK zu überleben.

Zitat:
Meine Frage war: könnten die nachfolgende Therapien nicht diese Vorstufen von Tumor abtöten?
Ich habe durchaus Verständnis dafür, daß weibliche Brüste als erhaltenswert empfunden werden.
Sowohl aus fraulicher als auch aus männlicher Sicht:
Weil sie einfach schön sind. .)

Dennoch stellt sich die Frage aus meiner Sicht ganz anders.
Nämlich dahingehend, was mit Sicherheit vom Drecks-Krebs operativ entfernt werden kann.
Incl. evtl. und auch evtl. vermuteter Streuungen, die bereits um sich gegriffen haben könnten.
Im Klartext:
All das operativ entfernen lassen, damit es aus dem Körper weg ist und keinerlei Schaden mehr anrichten kann.

Danach geeignete Therapie (sicherheitshalber).

Ob und inwieweit dabei eine Brust evtl. erhalten werden kann, besprichst Du am besten mit den Ärzten.
Auch hinterher evtl. "Neu-Aufbau-Operationen" von Brüsten sind ohne weiteres möglich.
Oder auch evtl. Symmtrie-Anpassungen, wie w.o. beschrieben, sind überhaupt kein Problem.

Das eigentliche Problem liegt darin, den Drecks-Krebs aus dem Körper zu eliminieren.
Dazu muß man aber auch entschlossen sein, das möglichst konsequent zu tun.
Weil davon die Überlebens-Chance eines BK abhängt.

Und demgegenüber ist alles andere relativ uninteressant.

Besprich all das bitte mit Deiner Frau und den Ärzten.
Laßt Euch auch ganz genau erklären, welches Vorgehen die höchste Erfolgswahrscheinlichkeit hat.

Viel Glück bei der Krebs-Vernichtung.


Liebe Grüße
lotol
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Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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