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Alt 13.04.2012, 22:28
Joana05 Joana05 ist offline
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Standard AW: Schwierige Entscheidung

Hallo Ulla,

erstmal danke , dass hier mir jemand geantwortet hat. Ich hatte im Forum für Speiseröhrenkrebs geschrieben und wurde scheinbar hierher verschoben.

Ulla, ich habe soviel gelesen, soviel Informationen wie möglich gesucht und keine Antwort gefunden, die für meinen Vater richtig erscheint.

Angst bestimmt alles, Angst vor dem was kommt, egal wie er sich entscheiden mag.

Es gibt natürlich auch eine Vorgeschichte. Meine Mutter verstarb an Leukämie vor 15 Jahren, sie konnte nicht transplantiert werden (Aussage: zu alt - über 50 Jahre, keine Chance zu Überleben), die vielen Chemos haben nichts gebracht, sie starb nach nur 7 Monaten mit vielen Schmerzen. Das hat mein Vater und natürlich auch ich mitgemacht. Daher wahrscheinlich die "grosse" Lösung.

Vor 7 Jahren hat mein Vater Prostatakrebs gehabt, grosse OP, er hatte Ruhe.

Nun kommt diese Diagnose, der erste Arzt sagte, mit Ausschabung haben Sie eine Chance von 2-5 Jahren, sollten Sie machen. Das hat ihm nicht gereicht.

Er sagt, mit dieser Bombe im Bauch kann er nicht leben. Muss ich akzeptieren und auch respektieren.

Ich habe ihm gesagt, egal wie du dich entscheidest, ich bin da, egal was kommt (weit aus dem Fenster gelehnt, da ich garnicht sagen kann, ob ich das dann auch durchhalte, meine erste Ehe ist an der Krebserkrankung meiner Mutter zerbrochen).

Der operierende Arzt wird ein Dr. Peter Beier sein, der in der Uniklinik in Freiburg tätig war und diese Operationen schon mehrmals gemacht hat. Dieser Arzt ist jetzt in Bad Mergentheim im Caritas, er soll ein hervorragender Arzt auf diesem Gebiet sein, dieses Krankenhaus ist der Uniklinik in Würzburg angeschlossen.

Dr. Beier hat auf keinen Fall die Operation dringend empfohlen, er hat vor diesem Eingriff die Ausschabung gesetzt, das will aber mein Vater nicht.

Was mich allerdings momentan am meisten ängstigt, die Speiseröhre geht zu. Heute war ich nach dem Arztgespräch Kaffee trinken mit ihm, da ging nicht viel, kleine Schlucke, pfeifendes Geräusch, wie wenn in einer Weinflasche der Korken reingedrückt wird und man dann Wein ausschenken will. Er hat davon noch niemand was gesagt, weil - seine Worte - " das ist ja nur manchmal, ist morgen wieder vorbei - als wenn er das ignoriert. Seit Aschermittwoch hat er 6 kg abgenommen.

Ich hoffe das ich nicht ganz so durcheinander schreibe, das allerdings würde meinen Zustand dann wohl beschreiben. An den Gefühlszustand meines Vaters garnicht zu denken, der alleine in einem grossen Haus lebt.

Ich bin mit meinem Latein wirklich am Ende.

Traurige Grüsse
Angelika
alias Joana
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