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Alt 20.11.2008, 12:53
Michaele Hendrichs Michaele Hendrichs ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Leber und Lungenkrebs

liebe ivonne, erstmal auch von mir mein allerherzlichstes beileid. es tut unsagbar weh einen so geliebten menschen zu verlieren. richtig relisieren tut man das alles erst später. ich wollte dir nur sagen das du dir auf keinen fall vorwürfe machen darfst das du nicht seine hand in der letzten sekunde gehalten hast. wichtig war das du vorher für ihn da warst. und glaube mir, dein vater wollte nicht das du dabei bist, er hat das für sich alleine entschieden und wollte den großen abschiedsschmerz euch ersparen.
ich habe meine über alles geliebten mama vor 2 jahren an leberkrebs verloren. sie war der wichtigste mensch in meinem leben und sie war auch erst 63 jahre alt und gerade frisch gebackene oma von einem zwillingspärchen geworden. als die sterbephas3e kam haben meine schwester und ich ganze 24 stunden an ihrem bett gesessen und haben auf diese schrecklichen sekunden gewartet. wir haben sie gestreichelt ihr nochmal alles gesagt was uns auf der seele brannte. nach wirlich 24 stunden auf den beinen baten wir die schwestern im Krankenhaus ob sie uns ein bett neben mamas stellen könnten, weil wir einfach nicht mehr in der lage waren die augen offen zu halten. befor wir uns hinlegten haben wir nochmal nach mama geschaut und uns neben sie gelegt. kaum eingeschlafen kam eine schwester schaute zu mama und sagte ihre mutter ist gerade engeschlafen. das war das schrecklichste was ich mir je erträumt habe. da haben wir 24 stunden bei ihr gesessen und kaum sind wir 2 minuten eingeschlafen, da ist sie gegangen. die schwestern sagten mir das das meisstens so der fall wäre, viele sterben in der minute wo ein angehöriger aus dem raum geht. sie wollen uns den trennungsschmerz ersparen. doch der kommt später.
wann das besser wird, das kann dir keiner sagen. es ist ein hartes stück arbeit. auch jetzt noch nach 2 jahren gehe ich täglich zu ihrem grab, jeden immer wieder ihre kleider aus dem schrank und rieche dran, und dann kommen wieder die tränen. ich glaube eine gute mutter oder einen guten vater kann man halt nie vergessen. traurig sein wirst du immer, aber kommt auch wieder die zeit wo du lächelst und der alltag und die arbeit bringen viel vergessen, zumindest kurzfristig. jetzt nach 2 jahren tut es nicht mehr ganz so schrecklich weh, ich fand das erste weihnachten ganz schlimm, ihr geburtstag und all die feiertage, da kommt die erinnerung wieder stark hoch. laß deine trauer zu, unterdrück sie nicht und ich hoffe du hast liebe menschen um dich die dir zur seite stehen wenn du sie brauchst.
liebe grüße
michaele
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