Einzelnen Beitrag anzeigen
  #29  
Alt 29.05.2004, 05:36
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard gut aufgehoben in kleinstadt krankenhaus? 11.04.03

11.04.2003, 11:36

Hallo Kristina,


die erste OP meines Vaters - im UKE - war schwer, da ja nicht nur ein Stück des Darms sondern auch noch 1 Niere und Metas an der Leber entfernt wurden. Mein Vater hat Geschäftsfreunde in einem Schwester-Unternehmen seiner Firma (pharmazeutische Produkte) die u.a. Zytostatika herstellt und auch forscht. Die kennen natürlich die Top-Ärzte / Kliniken.... ich war bei den Gesprächen nicht dabei aber soweit ich es mitbekommen habe hat man ihm bei den zuständigen Profs (zu seinem Glück) Tür und Tor geöffnet, nach der auch für ihn sehr überraschenden Diagnose. Damals sind wirklich einige Leute die sich anscheinend fachlich und personell da auskennen aktiv geworden um sicherzustellen dass er schnellstens und bestens behandelt wird. Dazu gehört natürlich auch sein Onkologe der ihn bei der anschliessenden Chemo begleitet hat. Es ging ihm trotz schwerer OP "relativ" schnell wieder gut, er hat auch wieder gearbeitet. Nach ca. 1/2 Jahr wurde bei Nachuntersuchung im UKE Verdacht auf neue Metastasen an der Leber festgestellt. In diesen Wochen lief im UKE einiges schief oder zumindest nicht glatt, das betrifft vor allem Informationaustausch /Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen dort. Es lief darauf hinaus dass mein Vater zum OP-Aufenthalt für die neue OP im UKE antrat, als er schon aufgenommen war stellte sich heraus (nachdem ein Chefarzt sich der CT-Aufnahmen nochmals ansah): die Metastase an der Leber sei nicht operabel weil direkt an der Pfortader gelegen. Der Arzt der den OP-Termin vereinbart hatte hatte das nicht so gesehen......Also wurde er wieder entlassen nach dem Motto wir melden uns sobald wir weiteres antschieden haben.... das war alles sehr beunruhigend man hatte den Eindruck die linke weiss nicht was die rechte tut.... Beim ersten Mal fühlte mein Vater sich dort gut behandelt und aufgehoben und nun das.... wir recherchierten im Internet, fragten überall herum um 10 Ecken wer wen kannte, empfehlen konnte...schliesslich entschied er sich für die MHH (Hannover) und ging um schnell Termin beim Prof zu bekommen als Privatpatient dorthin denn durch das hin + her im UKE waren mehrere Wochen verstrichen.... in der MHH sagte der Prof die CT-Aufnhamen des UKE seien nicht aussagefähig (allerdings konnte mein Vater da auch nur Kopien vorlegen) also alle Untersuchungen noch mal von vorne.... die MHH entschied aufgrund der neuen Aufnahmen es sei doch operabel. Sie operierten und zum Glück stelle sich heraus dass es nicht Metas sondern Hämangiome waren, also nicht bösartig. Nach dieser OP erholte mein Vater sich recht schnell, es wurde auch keine neue Chemo gemacht. Er hat gerade seine nächsten Nachuntersuchungen laufen, CT war wohl OK, dann demnächst neue Darmspiegelung, das muss man abwarten. Aber soweit können wir froh sein dass alles gut läuft im Moment.
Also soweit ich das beurteilen kann ist das UKE bestimmt sehr kompetent aber ich habe auch schon von einigen anderen hier gehört dass es manchmal Probleme im Zusammenspiel der Abteilungen gibt, aber vielleicht hatten wir in dem einen Punkt auch nur Pech. Letztlich hat es sich dann mit dem Wechsel zur MHH alles zum Besten gewendet. Der Vollständigkeit halber sollte ich sagen dass er beim ersten Mal im UKE als privatpatient war, beim zweiten mal als Kassenpatient, und dann in der MHH wieder als Privatpatient. Ich will nicht behaupten dass die jeweils "gute" Behandlung damit zusammenhängt, aber es scheint so zu sein dass der eine oder andere Prof eher noch mal einen Blick darauf wirft wenn man privat dort ist.....zumindest kommt man schneller dran und wird auch direkt beim Prof "vorgelassen".... schlimm aber wahr (wie gesagt, das sind jetzt nur meine Eindrücke aus 2. Hand....aber anders kann ich es nicht schildern). Aber je länger ich darüber nachdenke glaube ich auch Deine Mutter sollte in eine Uniklinik oder KH mit spezialisierter Abteilung gehen....
Alles Gute
Kerstin
Mit Zitat antworten