Einzelnen Beitrag anzeigen
  #29  
Alt 05.02.2009, 12:44
Stefans Stefans ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 27.01.2007
Beiträge: 426
Standard AW: Zuhause verstorben

Hallo Mana,

Zitat:
Zitat von mana Beitrag anzeigen
was viel schlimmer war, das der Mann, mit dem ich 27 Jahre zusammen war anfing, ob es nun von der Schmerzmedikation oder schon von anderen Dingen, wie Leberversagen kam, mich beschimpfte, immer verwirrter wurde....
Zum Glück kann ich das nicht aus eigener Erfahrung nachempfinden. Aber meine Frau und ich haben längere Zeit vor ihrem Tod auch darüber gesprochen. Was ist, falls sie dement wird (kann ja beim Krebs vorkommen, z.B. wenn es Hirnmetastasen gibt). Und da habe ich ihr gesagt, dass das für mich ein Grund wäre, sie gegen ihren Willen ins Hospiz zu geben, auch wenn ich die "körperliche" Pflege noch schaffen würde. Die Vorstellung, dass der Mensch, den ich am meisten auf der Welt liebe und mit dem ich über 2 Jahrzehnte zusammen war, mich plötzlich nicht mehr erkennt... nein, ich bin mir ganz sicher, dass ich das nicht ausgehalten hätte. Und sie hat das schon verstanden und mir ihr OK dazu gegeben. Ich weiss nicht, auf welche Weise es viele Menschen (v.a. Frauen) es schaffen, die Kraft aufzubringen, einen dementen Partner zu pflegen. Die seelische Belastung dabei muss unfassbar gross sein :-(

Ich bin zutiefst dankbar, dass meiner Frau und mir diese Erfahrung erspart blieb. Wüßte nicht, wie ich damit (auch im nachhinein) umgehen sollte. Wie auch die Frage der (aktiven) Sterbehilfe, über die wir ebenfalls rechtzeitig gesprochen hatten. Bei allem Leid haben wir dann doch noch viel „Glück im Unglück“ gehabt.

Viele Grüße,
Stefan
Mit Zitat antworten