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Alt 29.01.2020, 10:57
monika.f monika.f ist offline
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Standard AW: Siegelringzelle Zufallsbefund Meinungen.

Zitat:
Zitat von Armin1978 Beitrag anzeigen

Zusammenfassend weiß ich nun nicht wirklich, wie ich die Situation einschätzen soll. Es macht so den Anschein, als ob der Arzt per Zufall genau den 0,5mm Tumor entfernt hat, was bestimmt einer Wahrscheinlichkeit von 6 Richtigen im Lotto nahe käme. Deshalb bin ich da sehr skeptisch, natürlich auch wegen meiner Vorgeschichte.
Auch das sie nach wie vor Beschwerden hat, macht mich stutzig.

Kennt jemand von euch vergleichbare Fälle?
Hallo Armin,

bei mir ist es so, dass ich nach Speiseröhrenkrebs mit Operation im Februar 2018 oft zur Kontrolle Magen-/Speiseröhrenspiegelungen hatte. Teils waren die Termine im Rahmen der Nachsorge, ich habe aber auch zusätzliche Termine ausgemacht wegen Beschwerden.

Oft lagen denen Entzündungen zugrunde, die dann bei höherer Dosis von Protonenpumpenhemmern wieder zurückgegangen sind.

Nun hatte ich wieder das Gefühl, irgendwas stimmt nicht und habe deshalb den Kontrolltermin, der für Ende Januar geplant war, auf den 04.12.2019 vorverlegt. Der Arzt hat 2 Proben entnommen, an einer Stelle hatte er eine 3 mm große Veränderung gesehen. Nach einer Woche habe ich Bescheid gekriegt, dass in dem dort entnommenen Gewebe Krebszellen gefunden wurden. Daraufhin gleich CT (ohne Befund) und ein zweiter Termin für eine Endoskopie mit Ultraschall, noch mal Probenentnahme. PET-CT (ohne Befund) und dann das Ergebnis, dass bei der 2. Endoskopie in den Proben keine Krebszellen waren.

Wie Du auch vermutest bei Deiner Lebensgefährtin ist eigentlich nur denkbar, dass entweder bei der ersten Probenentnahme ein winziger bösartiger Tumor entfernt wurde, oder dass der Pathologe sich geirrt hat. (Letzteres ist nicht meine Idee, sondern der Gastroenterologe meinte, manchmal würde entzündetes Gewebe ganauso aussehen wie Krebszellen.)

Nun, wo nichts ist, kann nichts behandelt werden. Deshalb habe ich am 06.02.2020 einen weiteren Termin. (Und hoffe natürlich, dass wieder nichts gefunden wird. Ich nehme weiter Medikamente und hoffe, damit auch die Entzündungen in Schach zu halten.)

Jetzt zu Deiner Lebensgefährtin:

Dass sie weiterhin Beschwerden hat, kann ja auch andere Gründe haben, wie gesagt, bei mir sind es immer wieder Entzündungen. (Den Tumor dagegen habe ich gar nicht gemerkt, das war ein Zufallsbefund.)

Ich habe mal die Leitlinien rausgesucht, nach denen diagnostiziert und behandelt werden soll, ich denke, danach orientieren die sich auch in den Tumor-Boards:

https://www.leitlinienprogramm-onkol...magenkarzinom/


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Und ja, Deine Vorgeschichte ist meiner eigenen nicht unähnlich. Im November 2008 ist meine Mutter an einem Gallengangskarzinom gestorben, im Februar 2009 mein Vater, zwar nicht an Krebs, aber er war nach dem Tod meiner Mutter sehr hinfällig und mutlos geworden.

Und dann bin ich selber 2013 und 2017 krank geworden ...

Es hilft mir, mich so gut es geht zu informieren, und was ich auch als hilfreich empfunden habe, wenn man so am Anfang steht und aus allen Wolken fällt, waren Gespräche mit einer Psychoonkologin. (Das wird hier in der Uniklinik angeboten, mein Mann war auch zweimal dabei.)

Ich wünsche Euch alles Gute!

Monika