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Alt 25.04.2014, 18:46
pieks2012 pieks2012 ist offline
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Standard AW: Pleuramesotheliom Rippenfellkrebs

Hallo Ihr Lieben,

ich habe meinen Papa (75) am 21.03.2014 durch das Pleuramesotheliom verloren...es ist also alles noch ganz frisch...Nach der Diagnose im Okt. 2012 hat er noch 18 Monate durchgehalten. Nach 2 x 4 Zyklen Chemo wurden seine Kräfte leider immer weniger und der Allgemeinzustand hat sich in den letzten 2-3 Monaten auch rapide verschlechtert.

Leider gibt es bei dieser fiesen Krankheit keine Heilung, alle Maßnahmen stellen nur eine Verlängerung und ein Herauszögern der Krankheit dar. Je nach Art und Stadium der Krankheit haben die Betroffenen leider nur eine kurze Überlebenszeit, ich hatte gelesen, dass es nur ca. 5% länger als 2 Jahre schaffen...leider gibt es auch hier im Forum nur wenige, die es so lange geschafft haben, zu überleben!

Die Zeit, die Euch allen und vor allem Euren Vätern noch bevorsteht, wird nicht einfach werden, versucht es so lang wie möglich zu geniessen und Euren Vätern eine gute Hilfe und Unterstützung zu bieten.
Mein Vater wollte immer wenig Hilfe, er hat alles mit sich allein ausgemacht, bis sein Zustand wirklich immer schlimmer wurde. Auch das mußte ich als Tochter, die auch noch am anderen Ende von Deutschland wohnt, akzeptieren.
Man ist machtlos...und kann die Krankheit leider nicht aufhalten...

Ich kann Euch auch nur den Tipp geben, nach der Diagnose so schnell wie möglich die Berufsgenossenschaft zu kontaktieren und die Krankheit als Berufskrankheit zu melden. Das macht normalerweise bereits das Krankenhaus, sobald die Diagnose eindeutig ist. Bei meinem Vater ging alles relativ schnell. 2 Leute von der BG kamen nach Hause, haben einen Antrag zusammen mit meinem Vater ausgefüllt und nach kurzer Zeit wurde diese Krebsform, die ja nur durch Kontakt mit Asbest auftritt, als Berufskrankheit anerkannt. Es gab keine Probleme. Die BG übernimmt alle Behandlungskosten, der Patient kann kostenlos mit dem Taxi zum Arzt und ins Krankenhaus, es wird eine Kur angeboten, etc. Das ist immerhin etwas. Und eine Rente zahlen die auch - das ist ganz ordentlich, gezahlt wird rückwirkend ab dem Tag der Diagnose.
Das ist auch wichtig für später, denn wenn der Patient verstirbt, hat der hinterbliebene Partner Anspruch auf 40% von dieser Rente. Ich weiß, das ist kein schönes Thema, aber ich habe das gerade alles hinter mir bzw. wir sind noch mittendrin, die Rentenbeantragung läuft noch.

Ich wünsche Euch und vor allem Euren Vätern viel Kraft und Mut, die nächste Zeit zu überstehen. Geniesst es!

Alles Gute
pieks2012

Papa (75J):
Diagnose: Okt. 2012
gestorben: 21.03.2012
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