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Alt 06.02.2007, 20:46
meiner meiner ist offline
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Standard AW: Hilflose Lehrerin

Hallo,
lese gerade mit entsetzen die ganzen Briefe und bin völlig geschockt. Endlich eine Lehrerin die sich einsetzt und dann Deutschlands Bürokratie und...
Wir haben ein ähnliches Problem. Unser Sohn (10 Jahre) ist vor einem Jahr an Krebs erkrankt. Zu der Zeit war er noch in der Grundschule hatte eine liebe und verständnisvolle Lehrerin die ihn nicht verhätschelt hat aber auch nicht vernachlässigt. Sie konnte gut abwägen und seine Gefühle einordnen und hatte Verständnis wenn er aufgrund seiner Therapie Konztrationsprobleme u.ä. hatte. Mein Sohn wurde auch von ihr im Krankenhaus besucht obwohl es ca. 200km weit entfernt war und es kamen ständig Briefe, Zeichnungen und Gebasteltes aus der Klasse bei uns an. Nun hatte er im August den Wechsel auf die Realschule und wir haben den neuen Lehrer gleich von seiner Erkrankung erzählt fanden ihn nett und sympatisch. Beim nächsten Treffen sprach ich ihn noch einmal auf die Spritzen an die mein Sohn sich geben musste (es ging um eine Klassenfahrt), da fragt er mich:"Weshalb nimmt er noch die Spritzen? Wegen Zucker, richtig? ) Da viel mir absolut nichts mehr zu ein, ich war ziemlich entsetzt. Mein Sohn hat auch viele Tage im Unterricht gefehlt und es wurden keine Hausaufgaben und Arbeitsbögen an uns weitergeleitet, obwohl wir einen Schüler aus seiner Klasse damit beauftragt hatten. Aber es sagte immer:" Die Zettel gibt Herr... mir nicht mit." Es hatte sich bei uns einiges angestaut z.B. wurden die Hefter vor den Ferien eingsammelt und dann zensiert zurückgegeben. Bei unserem Sohn stand: UNVOLLSTÄNIG!! Zensur 4!!!
Das hat ihn natürlich total heruntergezogen.
Ich habe den Lehrer daraufhin um einen Termin gebeten den er dann etwas widerwillig stattgegeben hat. Dabei hat er Fehler zugegeben und gesagt er müsse sich mit der Situation erst einmal auseinander setzten. Aber das hättte er doch schon viel früher tun müssen. Von der Klinik haben sie auch Hilfe für Lehrer angeboten, hätte ja nur einmal bei uns nachfragen brauchen. Das Gespräch ist jetzt drei Wochen her und unser Sohn sollte Aufgrund von Sehstörungen umgesetzt werden.
Bis heute ist nichts passiert.
Wie sollen wir darauf reagieren!!!
Ist ein wenig Verständnis bei einem krebskranken Kind zuviel verlangt.

Ich verstehe die Welt nicht mehr.

Gruß Sabine
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