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Alt 30.09.2008, 19:39
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Ich hab gerade unerlaubterweise Räucherlachs gegessen. Man war das lecker. War heute ein T-Shirt in Auftrag geben. Vorne steht: RETTE LEBEN! hinten: WERDE STAMMZELLSPENDER! Zu meinem Assesment-Center: Die Kritik, die mich am meisten getroffen hat, war, dass ich nicht vermitteln konnte warum ich Lehrerin werden will. Zweiter großer Negativpunkt war mein unsicheres Auftreten wie schnelles Sprechen, meine "ÄHMs" zwischendurch, die mir jetzt erst richtig bei mir auffallen. Es gab vier Aufgaben bei denen mein gesellschaftliches Engagement, soziale Kompetenz, vernetztes Denken, Kommunikationsfähigkeit und Allgemeinwissen getestet werden sollte. Ich denke, dass ich diese Kriterien ganz gut erfüllt habe. An meinem Aufsatz hatten sie nichts auszusetzen. Bei der Gruppendiskussion habe ich maßgeblich zum Ergebnis beigetragen und nur mein Konzept war zu differenziert. Bei meinem Einzelgespräch konnte ich scheinbar mein Interesse am Lehrberuf nicht deutlich machen, habe aber mein gesellschaftliches Engagement erzählt und sicher auch noch manche postive Eigenschaft bewiesen, z.B. dass ich etwas zuende bringe und begeisterungsfähig bin. Ich hoffe die berücksichtigen, dass ich natürlich in letzter Zeit durch meine Behandlung eingeschränkt war, auch wenn ich das nicht genau ausgeführt habe. Muss man erwähnen, dass eine Stammzelltransplantation eine krasse Behandlung ist? Ich habe erzählt, dass ich mich für Stammzellspender einsetze. Bei meiner Präsentation war ich etwas unsicher, was sie aber nicht begründet fanden. Sie fanden dabei gut, dass ich einen Schwerpunkt gesetzt habe und mich nicht von meiner Grafik habe ablenken lassen. Insgesamt fanden sie gut, dass ich immer ein Statement abgeben konnte. (Man hat wohl meine konstante Zeitungslektüre gemerkt). Ob ich genommen wurde, wurde mir nicht verraten. Jetzt sitze ich bis nächste Woche auf Kohlen und denke ständig darüber nach was wie gelaufen ist und was ich noch hätte sagen können. Meine Konkurrenz kam mir schwächer vor als befürchtet. Die Studentinnen, die auch von meinen Beobachtern bewertet wurden, kamen mir nicht überlegen vor. Hatten alle keine Ahnung von Wirtschaft. Manch einer hat das auch im Gespräch zugegeben. Bei der Stiftung handelt es sich übrigens um die Stiftung der deutschen Wirtschaft. Es bleibt also weiter spannend. Ich will vielleicht morgen einen Yoga-Kurs ausprobieren. Seit meiner Halsschmerzen habe ich kein Sport mehr gemacht. Jetzt ist es kalt draußen und ich weiß nicht, ob der Sport im Krankenhaus wieder statt findet.
Ich schwinge mich jetzt auf mein Fahrrad und fahre zum Jugendtreffen in meine Gemeinde.
Liebe Grüße ihr da draußen
Kerstin
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Morbus Hodgkin, II B mit Riskofaktor, ED 4/06, 8x BEACOPP eskaliert,Bestrahlung, 1. Rezidiv 03/07, 2x Chemo mit DHAP, 20.06.07 SZT; Bestrahlung;Reha, 2. Rezidiv, 18.04.08 allogene SZT, 03.06.08 komplette Remission , 2019: Knoten im Brustkorb, 03/19 ED Peripherer Nerventumor, 6 Zyklen Chemo, Bestrahlung, OP, bestätigte Remission 01/20
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