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Alt 08.03.2008, 01:48
Micha67 Micha67 ist offline
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Registriert seit: 08.03.2008
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Standard BSDK und wie geht´s weiter?

Hallo Forum,
jetzt wo es wieder einen "Prominenten" erwischt hat redet die ganze Welt von diesem besch..... Krebs. Bei mir ist es schon eine Weile her, dass ich mit dieser Diagnose konfrontiert wurde. Hab auch schon des öfteren hier im Forum die Beiträge anderer Betroffenen oder deren Angehöriger gelesen. Alles was es hier zu lesen gab, hat mir nicht besonders viel Mut gemacht. Nach langem Überlegen hab ich mich jetzt doch entschlossen mich hier anzumelden. Zu meinem Nicknamen kann ich nur sagen, dass sich die Zahl darin leider nicht auf mein Alter bezieht, sondern auf mein Geburtsjahr. Bevor jetzt der ein oder andere zum Taschenrechner greift, ich bin erst 40 Jahre alt. Im Quark meines Lebens. Naja oder das was davon übrig ist.
Aber jetzt erst mal der Reihe nach.
Nachdem ich 2007 von März bis Juni mit Bauchschmerzen rumgelaufen bin und dabei 8 Kilo abgenommen habe (mein Kampfgewicht zu dieser Zeit war 118 Kilo), bin ich am 04.04.2007 ins Jung-Stilling Krankenhaus in Siegen gekommen. Am 06.04.2007 bekam ich nach einem wahren Untersuchungsmarathon die Diagnose BSDK genau in der Mitte der Drüse. Das einzige was ich zu dieser Zeit über diesen Krebs wusste, war das ich meine Rente wohl nicht mehr erleben werde. Erstmal ist für mich eine Welt zusammen gebrochen. Ich wusste nicht wie ich es meiner Frau sagen sollte. Meine kleine Tochter (4 Jahre) verstand das zum Glück noch nicht.
Mein behandelnder Arzt wollte mich damals nach Heidelberg überweisen, da ich wohl ein Kandidat für eine Whipple OP war (keine Metastasen). Leider kam der Termin in Heidelberg nicht zustande und ich wurde letztendlich am 15.06.2007 im Jung-Stilling Krankenhaus in Siegen operiert. Bei mir wurde nach Whipple opperiert wobei mein Magen ganz erhalten blieb. Insgesamt wurden mir noch 12 Lymphknoten in unmittelbarer Nähe der Drüse entnommen. Die OP ist wohl ganz gut verlaufen. Der Tumor konnte ohne Rückstände entfernt werden. Bei der pathologischen Untersuchung der Lymphknoten wurden bei zwei Lymphknoten die unmittelbar neben der Drüse lagen ein Befall mit Krebs festgestellt. Der Tumor war Größe T3. Nicht ganz so toll aber hätte auch schlimmer kommen können.
Nachdem ich nach der OP halbwegs wieder hergestellt war begann für mich am 02.08.2007 die Chemo Behandlung mit Gemcitabin (Gemzar) und da ich an einer Studie teilgenommen habe noch die Behandlung mit einem Antikörper Cetuximab (Erbitux).
Am 07.02.2008 habe ich die letzte Behandlung in dieser Studie bekommen.
Bei der Abschlussuntersuchung Anfang März wurde kein Tumor mehr gefunden und die Tumormarker waren im normalen Bereich.
Was bedeutet das jetzt für mich?
Ein Leben zwischen Angst, Hoffen, Verzweifeln und was weis ich nicht noch alles. Wenn ich meinen Arzt frage wie meine Prognose ist, hör ich immer nur die Floskeln bei einem so beim anderen so. Hier im Forum gibt es bestimmt Leute die über Jahre Erfahrungen mit dieser Erkrankung und deren Verlauf gemacht haben. Was meint ihr? Lohnt sich noch der Kauf einer Langspielplatte?

Gruß
micha67
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