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Alt 12.03.2018, 11:33
nita nita ist offline
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Standard AW: Meine Mutter hat Knochenmarkkrebs - ich weiß nicht weiter

Liebe InMediasRes,

Wenn ich lese, was du so schreibst, glaube ich, du musst "einfach" auf dich hören und achten... Du stehst sowieso schon unter Strom (hast generell mit den Anforderungen im Studium zu kämpfen) und jetzt kommt auch noch die Erkrankung deiner Mutter dazu, die dich natürlich zusätzlich fordert. Da nicht "funktionieren" zu können (oder auch zu wollen!) finde ich völlig normal. Als ich damals von der (erneuten) Erkrankung meines Vaters hörte, war ich erstmal zu nichts in der Lage, dann konnte ich zumindest wieder arbeiten - aber alles darüber Hinausgehende habe ich nicht geschafft, unter anderem einen Antrag beim Amt, der unbedingt hätte gestellt werden müssen. Aber: selbst das Amt hat die Erkrankung als triftigen Grund dafür angesehen, dass ich die Frist nicht eingehalten habe... was ich damit sagen möchte: ich finde es in so einer Situation mehr als verständlich, wenn man eben nicht funktioniert. Und was deine Eltern sich für dich wünschen, ist nachrangig: eigentlich möchten sie, dass es dir gut geht, was dir dabei hilft, entscheidest du.
Ich kann gut verstehen, dass du Sorge hast, eine Psychotherapie könnte ein Hindernis bei der Verbeamtung sein (bin selbst Lehrerin), es gibt aber auch Beratungsstellen in Krisensituationen, die dir vielleicht helfen können, gibt es oft von kirchlichen Trägern, musst du mal gucken, wie das bei dir in der Gegend ist. Auch die Unis haben oft eine psychologische Beratung. Ansonsten ist es dir vielleicht auch doch eine Hilfe, wenn du auch mit anderen als deinem Freund über deine Sorgen sprichst, bestimmt gibt es einige, die damit nicht umgehen können, aber ich habe die meisten als sehr verständnisvoll und unterstützend erlebt und mir hat es einfach gut getan, mich nicht verstellen zu müssen. Früher hätte ich das übrigens auch nicht gekonnt und nicht getan, aber ich habe festgestellt, dass man es lernen kann.

Zum Thema Urlaubssemester und dann arbeiten gehen: wenn es dir den Druck nimmt, den du durch deine Studium erlebst, könnte es schon eine Art Urlaub für dich sein. Du könntest dich ja mal informieren, welche Möglichkeiten es gibt, vielleicht fühlst du dich dann auch schon besser, weil du nicht so "gefangen" bist...

Übrigens finde ich, mit 25 und fast fertigem Studium kann man sich durchaus leisten, Zeit zu "verschwenden" (eigentlich: für sich zu nutzen), man arbeitet ja nun noch lange genug!
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