Thema: Pinealiszyste
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Alt 15.03.2004, 08:40
Gast
 
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Standard Pinealiszyste

Hallo Kenny,
ich muss mich jetzt mal zu Wort melden, da ich Deine Anfrage bereits vor einiger Zeit gelesen habe, aber nicht wusste, ob es Sinn macht, dass sich noch eine Nicht-Medizinerin einklinkt. Bei mir wurde auch durch Zufall vor einem Jahr eine Pinealiszyste (1 cm) diagnostiziert. Wie bei allen anderen hat mich das natürlich verunsichert, obwohl mir vom Neurologen versichert wurde, dass diese Zysten harmlos sind und bei ca. 5 Prozent aller MRT-Untersuchungen zufällig gefunden werden. Vorab muss ich gleich mal zu Beates Eintrag feststellen, dass es definitiv nicht sein kann, dass ein Radiologe bzw. Neurologe anhand der MRT-Bilder nicht feststellen kann, ob es sich um eine Zyste oder einen Tumor handelt. Bei einer mit Flüssigkeit gefüllten Zyste stellt sich das MRT-Bild nämlich ganz anders dar als beim einem Tumor, der aus Gewebe besteht. Der Arzt kann evtl. die Art des Tumors nicht anhand der MRT-Bilder bestimmen, aber doch auf jeden Fall, ob es eine Zyste oder ein Tumor ist. Ich wollte anfänglich auch nicht wahrhaben, dass die Zyste (selbstverständlich nur so lange sie keine Symptome verursacht) harmlos ist, aber zwischenzeitlich wurde mir dies von zwei Radiololgen, drei Neurologen und einer Neurochirurgin (u.a. an der Charité in Berlin) bestätigt und ich denke, wenn sich auch ein Arzt irren kann, so muss man doch die Meinung mehrerer Ärzte irgendwann einmal glauben und akzeptieren. Übrigens steht auch in der von Beate erwähnten Doktorarbeit nichts anderes: Große Pinealiszysten verursachen bestimmte Symptome und erst dann ist eine chirurgische Entfernung angebracht.
Dass bei uns Pinealiszysten diagnostiziert wurden bedeutet noch nicht automatisch, dass sie jemals so groß werden, dass sie Symptome verursachen. Das Risiko einer Operation steht m.E. und nach Auffassung sämtlicher von mir befragten Fachärzte in keinem Verhältnis zum Vorhandensein einer Pineliszyste ohne Symptome. Man muss sich vor Augen führen, dass die Zyste ein Zufallsbefund war und wenn wir nicht wegen anderer Beschwerden ein MRT hätten machen lassen, würden wir von der Zyste nichts wissen. Dies soll keineswegs irgendein Trost oder Schönrederei sein (ich habe wahrlich genug durchwachte Nächte aus Sorge deswegen hinter mir), aber um zu Deiner Frage zurückzukommen: Solange die Zyste (die bei fachlich korrekter Auswertung der MRT-Bilder nicht entweder eine Zyste oder ein Tumor sein kann, sondern eindeutig eine Zyste) keine Symptome verursacht, besteht absolut kein Handlungsbedarf in Richtung Operation. Was die jährliche Kontrolle angeht denke ich, dass wir (die wir nun leider davon wissen, dass wir so eine Zyste haben) uns davon sowieso die ersten Jahre nicht abbringen lassen.
Gruß T.