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Alt 01.02.2004, 08:25
Gast
 
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Standard Gerade vom Krebs meiner Mutter erfahren

Hallo Ulli,
es ist schrecklich, so eine Diagnose zu bekommen und nicht zu wissen, was wirklich betroffen ist´. Meine Mutter war vor 10 Jahren sehr schwer krank und als Angehöriger kann man nur danebenstehen und nichts tun.
Zumindest dachte ich damals so. Seit April 03 habe ich selbst Ovarialkarzinom und habe somit auch die Steite des Betroffenén kennengelert. Es war mir unheimlich wichtig, dass meine Angehörigen und Freunde "nur daW waren. Es hat mir so viel Mut und Grund zum Kämpfen gegeben.
Ich bin 45 Jahre alt und hatte anfangs große Probleme mit Thrombosen und Lungenembolie - es hat also gar nicht gut ausgesehn. Am schlimmsten war die Warterei auf die OP, denn erst dann hat man Gewissheit, wie weit fortgeschritten der Krebs ist. Die Ärzte sagen einem schonungslos was alles passieren kann und man ist wie vor den Kopf geschlagen. Zum Glück war bei mir der Darm nicht betroffen, aber ich hatte FIGO IIIc und ein Lymphknoten und das Bauchfell war auch betroffen.
Die ersten Tage nach der OP waren ziemlich hart, aber die Anwesenheit meines Mannes und meiner Kinder hat mir sehr viel Kraft gegeben. Auch die darauffolgende Chemo habe ich ganz gut vertragen. Man lernt sehr rasch, was an welchen Tagen möglich ist und bei mir war die Woche vor der nächsten Chemo immer die Beste. Da konnte ich auch kleine Ausflüge machen. Ich hatte jetzt im Jänner meine erste 1/4jährliche Untersuchung und es wurde keine Tumoraktivität festgestellt.
Ich glaube, als Angehöriger leidet man oft viel mehr als der Betroffene. Natürlich hat man als Betroffener die Schmerzen, aber man hat die Wahl zu kämpfen oder aufzugeben. Als Angehöriger muß man die Situation annehmen wie sie ist. Du wirst in diesem Forum sehr viele Berichte lesen, die dir auch sicher Angst machen werden. Aber du darfst nicht vergessen, dass es sehr viele gibt, die keinen Rückfall bekommen und die dann nicht mehr posten. Mir persönlich hat es sehr geholfen, soviel wie möglich über die Krankheit zu wissen.
Liebe Ulli, ich wünsche dir und deiner Mutter alles Gute und drücke euch für Montag die Daumen!
Liebe Grüße
Margit
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