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Alt 06.08.2002, 10:33
Gast
 
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Standard niere raus...tumor raus....was nun?????

Liebe Elke,
es tut gut, so etwas wie von Sybille zu erfahren, nicht?
Das mit dem veränderten Geschmackssinn in Verbindung mit dem Nierenzellkarzinom habe ich noch nicht gehört. Du schreibst, daß er das schon vor Diagnosestellung hatte. Ist er dadurch seinerzeit " auffällig" geworden? Da ist es natürlich auch schwierig, Nahrung zu sich zu nehmen. Wie sieht es denn mit einem Appetitanreger aus (z.Bsp. "Nuran" oder "Pepsinwein")? Vielleicht könnte so etwas etwas helfen. Probiert es doch einfach mal, falsch machen kann man damit gar nichts! Ich glaube, das gibt es sogar rezeptfrei in der Apotheke, zumindest den Pepsinwein, bei "Nuran" bin ich mir nicht ganz sicher, käme auf eine Nachfrage an. Bekommt Dein Bruder denn etwas gegen die Übelkeit? Essen ist für ihn sehr wichtig, er hat ja verteufelt viel nachzuholen, wenn er 25 kg abgenommen hat und braucht Kraft. Das ist vielleicht alles ein Teufelskreis, schlimm! Vielleicht wird es aber auch besser, wenn er wieder zu Hause ist. "Hausmannskost" schmeckt ja bekanntlich auch immer besser als diese Krankenhauskost!
Wenn im Krankenhaus keine Vitamine verabreicht werden, würde ich an Deiner Stelle konkret die Forderung an den Hausarzt richten. Lass Dich nicht abweisen, erst recht bei solchen "Essproblemen" ist die Zufuhr von Vitaminen dringend erforderlich! Bzgl. Misteltherapie oder Thymus denk bitte dran: unbedingt abklären, ob sich die mit der Immunmodulation verträgt. Es wäre nicht unüblich, wenn erst mal eine Pause zwischen der schulmedizinischen und der naturheilkundlichen Therapie durchgeführt werden muß, damit sich die beiden nicht gegenseitig aufheben! (Soll keine Bevormundung sein, nur ein gut gemeinter Ratschlag, bitte nicht missverstehen!) Hast Du die Ärzte im Krankenhaus mal darauf angesprochen? Oder sind die dafür nicht sehr zugänglich? Das kommt ja recht häufig vor, daß Schulmediziner von der Naturheilkunde nicht viel halten (verstehe ich zwar nicht, ist aber häufig so), dabei sollte man doch froh sein und gerade eine Krebserkrankung von allen Seiten beleuchten, als Ganzheitliches betrachten und die verschiedensten Ansatzpunkte behandeln.
Ich finde es immer wieder schlimm, wie sehr man auf Eigeninitiative in der Medizin angewiesen ist! Wo kämen wir nur hin, wenn wir uns nur auf einen einzigen Mediziner verlassen würden!? Vielleicht hängt das aber auch mit meinen schlechten Erfahrungen zusammen, von denen ich Dir mal berichtet habe. Ich stecke nun mal voller Misstrauen, habe das Gefühl, alles doppelt und dreifach überprüfen zu müssen und lebe seit meinen Erlebnissen in der ständigen Angst, etwas Wichtiges übersehen zu haben. Tja, Erfahrungen prägen einen Menschen, erst recht, wenn sich diese Erfahrungen häufig wiederholen. Gut, daß es dieses Forum gibt, da kann man sich wenigstens austauschen und gegenseitig helfen. Mir geht es jedenfalls so, daß ich mich durch dieses Forum nicht so allein gelassen fühle. Und das tut gut, es hilft, mit Menschen zu "reden", die in derselben Situation stecken. Manchmal habe ich das Gefühl, daß andere das gar nicht verstehen können, diese Angst und diese wechselnden Gefühle nicht nachvollziehen können. Kennt Ihr, liebe Elke, liebe Sybille, das auch?
Seid lieb gegrüßt,
Ulrike
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