Einzelnen Beitrag anzeigen
  #8  
Alt 24.10.2010, 18:53
jakobi jakobi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.07.2008
Beiträge: 32
Standard AW: Palliative Chemo ???

Liebe HeikeL,

ich kann nur als Angehöriger einer Betroffenen schreiben; meine Schwester hat sich nach Verschlechterung ihrer Peritonealcarcinose ebenfalls gegen eine nochmalige Chemo entschieden, da es ihr während der ersten, ziemlich hoch dosierten (in Anbetracht der palliativen Chemo) so schlecht ging, daß sie es auf keinen Fall nochmals auf sich nehmen wollte.

Sie hatte auch nach einer erneuten Operation bereits das Gefühl, bemerken zu können, daß es ab jetzt keinen Sinn mehr haben würde. Trotzdem bedeutete es nicht, daß sie sich wirklich mit dem Sterben abgefunden hatte. Ich kann deshalb gut nachvollziehen, daß du zwischendurch wankelmütig wirst, denn ich weiß nicht, ob man sich überhaupt - solange es einem noch einigermaßen gut geht - überhaupt auf den nahenden Tod einlassen kann oder will.

Auch ihr kamen immer wieder Zweifel, ob es richtig war, insbesondere wenige Wochen vor ihrem Tod, ob man nicht doch durch Chemo hätte noch etwas Zeit gewinnen können.
Auch wenn du sagst, du möchtest nichts von irgendeinem Schmarrn hören, ihr hat es auf jeden Fall geholfen, Alternativmittel weiterhin einzunehmen und sei es nur als kleiner Selbstbetrug, eben nicht jeden Tag denken zu müssen, das sie ja schon mit dem Leben abgeschlossen habe, denn auch sie wollte die verbleibende Zeit soweit irgend möglich noch geniessen.

Deswegen würde ich Alternativtherapien, die ohne Belastung ablaufen können, nicht von vornherein ausschliessen.

Man braucht für diese Extremsituation vermutlich eine Strategie um sie bewältigen zu können; ich konnte sie in ihrer Entscheidung so gut verstehen und kann dir nur alle Kraft wünschen und Glück wünschen.

Herzliche (und traurige) Grüße
Mit Zitat antworten