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Alt 17.02.2020, 02:56
moselaner76 moselaner76 ist offline
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Standard AW: von einer Weichteilraumforderung zum Hodenkrebs

Hallo Leute,
das letzte halbe Jahr war so beschissen, dass ich euch leider ganz vergessen habe.


Die Wiedereingliederung konnte ich also abhaken; ich wurde in die Studie aufgenommen, und bekam von 08/19-10/19 4 Zyklen Avelumab (Bavencio).

Dann auf einmal aus dem Nichts bekam ich freitags abends von jetzt auf gleich Schmerzen unter dem rechten Rippenbogen und konnte nur noch ganz kurze,
kleine Atemzüge machen... PANIK - Notarzt, und mit dem Rettungsdienst ab ins Krankenhaus.
Im Ultraschall wurde festgestellt, dass die Lebermetastase von 30mm auf ca. 110mm (!!!!!!) gewachsen ist, und dadurch die Leberkaspel dermaßen unter Spannung steht.
Mit viel Morphium konnte ich dann irgendwann endlich einschlafen, und habe dann für gut 3Monate auf Droge gelebt.

Innerhalb von einer Woche wurde die Studie abgebrochen, CT durchgeführt, eine Leberbiopsie vorgenommen und in der TuKo eine erneute Chemotherapie mit Carboplatin/Etoposid angeordnet.

Der ersten Zyklus hatte mich voll geplättet. Von Tag 4-11 hab ich wie tot auf der Couch gelegen, kaum gegessen & getrunken (5kg abgenommen)
und konnte nie länger als 2h schlafen.
Der zweite verlief dann wieder „normal“, aber der Hb-Wert erholt sich viel zu langsam.

Ende November dann wieder Kontrolle-CT;
„bildgebend Therapieansprechen, daher Fortführung für 2 weitere Zyklen."

Zusätzlich zur Filgastrim-Spritze bekam ich nun auch noch EPO um den Hb zu beeinflussen.

Kurzum die Hämatotoxität nimmt mit jedem Zyklus zu, und das macht auch meinem Onkologen (der auch Hämatologe ist) Sorgen.

Nach dem 4.Zyklus war dann Ende Januar wieder ein Kontroll-CT:
„Metastasen in Lunge und Pankreascorpus konstant, leichte Größenzunahme der großen Lebermetastase von 125mm auf 130mm, die kleinere Metastase leicht abnehmend von 16mm auf 13mm.“
Ja! ihr habt richtig gelesen, die sind sich jetzt ganz sicher, dass in der Bauchspeicheldrüse auch was ist.


Und hier fängt jetzt so langsam das Ende der Fahnenstange an...

Auch die Spezialisten in Heidelberg wissen nicht mehr wirklich weiter;
„histomorphologisch und immunhistologisch passt die Lebermetastase zum bereits bekannten und diagnostizieren Keimzelltumor, wobei eine Subtypisierung hier nicht möglich ist. Eine mögliche partielle neuroendokrine Differenzierung lässt sich jedoch nicht zweifelsfrei beweisen.“


Ich bekomme jetzt die letzen 2 Zyklen (von max.6) Chemo CE, danach kommt dann wieder ein Kontroll-CT,
und wenn die Medizin bis dahin keine Fortschritte macht, dann ist für mich vorerst Therapieende...


LDH: 368 U/l AFP: <1 IU/ml
NSE: 22.9 uh/l Chromgranin A: 38.3 ng/ml
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04/17 Weichteilexzision re.Schulter supraclaviculär
05/17 Diagnose Hodenkrebs, mehrere kleinherdrige Lungenmetastasten
TNM: pT2 L1 V1 M1b R0 klin. Stadium: IIIa
05/17 Orchiektomie
06/17 Beginn 3x PEB
06/18 Beginn 6x Carboplatin AUC5 / Etoposid
12/18 Thorakotomie rechts, 16 Metastasen entfernt
02/19 Thorakotomie links, 5 Metastasen entfernt
08/19 Progress: Lebermetastase, Studie 4x Avelumab
10/19 Beginn 6x Carboplatin AUC5 / Etoposid

Geändert von moselaner76 (17.02.2020 um 03:11 Uhr)
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