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Alt 23.03.2005, 19:24
Gast
 
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Standard wie oder was kann ich tun,um meiner mum zu helfen?

Hallo Noah,

ja, das trifft einen wie ein Keulenschlag. Zuerst ist man entsetzt und fragt sich ob wirklich operiert, wirklich therapiert werden muß und später wird einem klar, noch schlimmer ist es wenn nichts mehr geschieht, geschehen kann.

In dieser Situation hätte man gerne einen oder mehrere Schuldige. Vielleicht gibt es die, vielleicht auch nicht. Bestimmt wäre an der Situation nichts geändert. Mit Sicherheit ist Deine Mutter nicht erkrankt weil Du mit ihr gestritten hast, also schlag Dir das schnell aus dem Kopf.

Nun ist es so wie es ist. Eigentlich kann niemand, kann kein Arzt sagen wie lange die Lebenszeit sein wird. Aber es scheint wohl so zu sein, daß Deine Mutter schwer krank ist. Und jetzt müßt Ihr heraus finden wie es am besten für sie weiter geht. Du sagst Deine Eltern ziehen zu Dir, ist es das was Deine Mutter auch will? Ich frage nur,weil man oft in bester Absicht eine Entscheidung trifft, die vielleicht der Betroffene nicht so toll findet. Ich hatte zum Beispiel bei meiner Mama andere Vorstellungen für ihren letzten Lebensweg, also die fand ich ideal, aber sie nicht und ich habe dann Gott sei Dank die Kurve gekriegt.

Wurde das gestern Dir, oder auch Deiner Mutter erklärt, daß ihre Lebenszeit begrenzt ist? Ich meine sie wird wohl auch Zeit brauchen um mit so einer Aussage halbwegs umgehen zu können. Wenn sie nun weint, sich zurückzieht, Nahrung und Medikamente verweigert dann verstehe ich das, und ich verstehe auch Dich, daß Du ganz fertig bist und nicht willst, daß sie sich aufgibt. Könnt Ihr nicht doch mit ihr reden? Sie fragen, was sie möchte? Noch schlimmer als sterben zu müssen ist bestimmt die Angst vor Schmerzen, Abhängigkeiten. Diese Ängste kann man kranken Menschen vielleicht nicht nehmen, aber man kann sie lindern.

Wenn du meinst Ihr habt da momentan keinen Weg, dann such Dir bitte Hilfe! Die Hospizbewegung ist die richtige Adresse für Dich. Es würde bestimmt jemand kommen und Euch Wege und Möglichkeiten aufzeigen.

Wie schon gesagt wieviel Zeit jemand hat weiß niemand. Letztlich auch für uns nicht. Es ist wichtig, daß die gemeinsame Zeit noch gut verbracht werden kann.
Wenn die Lebensbedingungen geklärt sind, wie Schmerzbekämpfung, Versorgung, all das tägliche, dann sprich auch mit Deiner Mutter über Dich und "die sinnlosen Streiterein". Schieb nichts auf die lange Bank!

Letztendlich - und das weißt Du auch - entscheidet natürlich jeder selbst was er noch machen will. Meiner Meinung nach muß und soll man als Angehöriger versuchen diese Entscheidungen mitzutragen, das Gefühl zu geben, was immer Du willst, ich stehe neben Dir.
Wenn Du Zeit hast lies ein wenig im Forum.
Alles Gute
Briele
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