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Alt 18.07.2006, 23:15
Cleopatra1 Cleopatra1 ist offline
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Standard AW: Steigender PSA Wert nach Total-OP

Hallo Jörn, Udo.
Die Erfahrung von Udo ist, dass möglicherweise (gutartiges) Prostatagewebe in der Prostataloge verblieben ist. Es kann aber auch sein, dass minimale Reste Krebsgewebe verblieben sind, die vom Immunsystem in Schach gehalten und vernichtet werden, ein biologisches Gleichgewicht erzeugend. Letzteres ist schulmedizinisch zwar strittig, aber auch nicht widerlegt. In beiden Fällen würde der PSA-Wert stagnieren, so dass es richtig ist, zu warten. Jedoch wird von Experten (Althof u.a.) ein Grenzwert von 0,2 als Interventionspunkt für eine nachfolgende Strahlentherapie angesehen, die in der Regel kurzfristig keine schweren Nebenwirkungen hat, da sie von
geringerer Intensität ist.
Wenn ein Rezidiv innerhalb kurzer Zeit (ca. 1 Jahr) nach der Operation auftritt, ist die Wahrscheinlichkeit grösser, dass Krebszellen nicht in der Prostataloge verblieben sind sondern das PSA von Mikrometastasen an anderen Orten im Körper herrühren. Deshalb wird zusätzlich oft eine Hormontherapie gegeben, dies alles noch mit dem Ziel einer endgültigen Heilung. Skeptiker behaupten, dass wahrscheinlich derselbe Effekt erzielt werden kann, wenn nur eine Hormontherapie, möglicherweise in maximaler Ausgestaltung als ADT3 oder (zeitbegrenzte) DHB nach Leibowitz nachgeschoben wird, sodass auf die Bestrahlung verzichtet werden kann, deren evtl. Spätschäden auf Darm und Blase vermeidend.
Ich glaube, aus diesen Hinweisen kann Jörn sich seine eigenen Vorstellungen zur notwendigen Therapie machen, so dass er in der Lage ist, mit den behandelnden Urologen auf gleicher Augenhöhe zu sprechen.
Alles Gute, Reinardo
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