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Alt 16.01.2008, 17:05
Beene Beene ist offline
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Beiträge: 148
Standard AW: Gibt es denn keine Hoffnung mehr?

Hallo,

ich muss Kölner Leser uneingeschränkt Recht geben...

Ich hatte mich bisher ein wenig "gescheut" auf das Thema mit der brisanten Überschrift zu antworten... Die Hoffnung stirbt natürlich immer zuletzt !

Die Diagnose Krebs trifft die meisten Menschen hart und unerwartet, alle haben Hoffnung, aber worauf ?? Die einen hoffen auf Heilung, die anderen auf keine lange Leidenszeit, die nächsten auf einen sanften Tod, wieder andere auf Beistand aus der Familie, auf so Vieles wird gehofft....
Wichtig ist: Worauf hofft Dein Bruder ???

Am besten, Du fragst ihn erst einmal, was seine Hoffnungen sind. Dann fang´ an zu suchen, wie man diese verwirklichen kann.

In meiner näheren Familie gibt es leider viele Betroffene, daher weiß ich, wovon ich rede.... Schlimm ist, wenn man "es gut meint" und "das Beste will" und es dem Betroffenen nicht gefällt, dieser hat dann das Gefühl, er wird überrumpelt, etc. Man selbst hat das Gefühl, dass nichts honoriert wird, usw... Es ist oft schwer Vorschläge zu machen und ein "Nein" zu akzeptieren.

Deshalb: Bevor Du Dich in die Sache stürzt, frag´ einfach Deinen Bruder, was er sich vorstellt, Du wirst vielleicht sogar erstaunt sein....

Ich hoffe sehr, dass Ihr eine Lösung findet, evtl. eine Klinik, eine Reha, eine Palliativstation, Hospiz, etc.... Ärzte, denen Ihr vetrauen könnt sind enorm wichtig...
Keiner wird Euch allerdings die Frage beantworten, die alle sich stellen: Wie lange noch ? Das ist bei Krebs eine ziemlich schwierige Sache, eine Aussage zu treffen, denn viele "Totgesagte" leben immer noch und viele "Geheilte" sind dennoch verstorben...

Am wichtigsten ist die Lebensqualität (und das gilt prinzipiell für alle Menschen, ob Krebs oder nicht), da wir alle nicht wissen, wann unsere Uhr abgelaufen ist, sollten wir alle qualitativ hochwertig leben.

Mein Vater hatte sich zugunsten der Lebensqualität entschieden, gegen eine "lebensverlängernde" Chemotherapie, etc. Er hat insgesamt bis zu seinem Tod ein "normales" Leben geführt, ist Auto gefahren, Urlaub, Theater, usw. Es war gut so für ihn... Jeder Mensch ist allerdings anders gestrickt...

Jetzt ist mein Beitrag doch länger geworden als geplant... uuups.

Ich wünsche Dir viel Kraft, alles Liebe und Gottes Segen für Eure Familie
Beene
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