Liebe Luba,

ich habe erst gerade Deinen Beitrag entdeckt, deshalb meine späte Antwort.

Der Tumor Deines Vaters ist sehr invasiv gewachsen und wie ich das aus Deiner Schilderung entnehme, ist dasselbe wieder mit dem Rezidiv geschehen. Bei Verwachsung mit der Vena Cava hätte man m. E. schon damals mit der Immun-Chemo-Therapie beginnen sollen, da der Tumor hierdurch direkten Kontakt zum Blutgefäßsystem des Körpers hatte. Ich kann nicht verstehen, daß die Ärzte damals keinen Handlungsbedarf sahen.

Nun kann ich aber den Allgemeinzustand Deines Vaters mit seinen 70 Jahren von hier aus nicht einschätzen. Eine OP ist sicher m. E. nur dann sinnvoll, wenn zumindest der größte Teil des Tumors entfernt werden kann und wenn anschließend eine kombinierte Immun-Chemo durchgeführt werden kann. Kann die Immun-Chemo aufgrund des Allgemeinzustandes Deines Vaters nicht durchgeführt werden ( sie ist schon sehr belastend ) und der Tumor nicht restlos entfernt werden, weiß ich nicht, ob eine OP dann großen Sinn macht. Inwieweit der Tumor per Thermoablation abzutragen ist, oder ob evtl. eine Embolisation sinnvoller ist, kann sicher nur der Radiologe entscheiden, der dies anhand der CT-Bilder feststellen können müßte. Eine Embolisation ist auch ein minimal invasiver Eingriff, bei dem die Blutgefäße, die zum Tumor führen, "verklebt" werden. Die Blutzufuhr zum Tumor wird dadurch gestoppt, wenn alle Gefäße zum Tumor "verklebt" werden können, erhält er keine Nahrung und keinen Sauerstoff mehr und stirbt letzendlich ab.

Die Thermoablation wird in Deutschland m. W. in der Uniklinik Frankfurt / Main, der Uni-Klinik München Großhadern und, wie Rudolf mal erwähnte, in Hamburg Eppendorf durchgeführt. Vielleicht könntest Du Dir die CT-Bilder aushändigen lassen, um mit den dementsprechenden Radiologen der Uni-Kliniken abzuklären, inwieweit eine Thermoablation hier durchführbar ist. ( Versuch doch mal telefonisch abzuklären, ab Du die Befunde per Post schicken kannst und ob man Dir eine telefonische Auskunft bzgl. Therapierbarkeit per Thermoablation oder Embolisation nach der Beurteilung geben kann ). Da wird man Dir dann auch mitteilen können, wie teuer eine solche Maßnahme ist, wenn sie von Euch privat bezahlt werden muß. Mir sind die Kosten dafür nämlich nicht bekannt, da bei der Therapie meines Mannes Jürgen bei uns in Deutschland diese Behandlung die Krankenkasse meines Mannes bezahlt hat.

Zuvor sollte allerdings m. E. sicher per CT / MRT / Knochenszintigraphie abgeklärt sein, ob Metastasen in Lunge, Leber oder Knochen vorliegen. Dies kann nur relativ sicher mit diesen Untersuchungen festgestellt werden. Sonogramm oder Röntgenaufnahme reichen da nicht aus, da sie zu ungenau sind.

Tut mir leid, daß ich Dir nicht mehr helfen kann.

Liebe Grüße und alles Gute für Euch,

Ulrike