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Alt 05.02.2016, 10:13
pulizwei pulizwei ist offline
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Standard AW: Sarkomzentrum oder normale Klinik? die Frage nach der Zeit

Hallo,

ich bin auch der Meinung, Du solltest den Termin am 25. im Sarkomzentrum wahrnehmen und Respekt für den Chirurgen, der die OP abgeblasen hat.

Ein Arzt, der einsieht, dass eine Behandlung seine Möglichkeiten überschreitet, sei es fachlich oder ausstattungsmäßig, und dann auf einen Kollegen verweist, bei dem die Voraussetzungen besser sind verdient Hochachtung weil er im Sinne des Patienten handelt.

heidilara hat mich ja bereits zitiert.
Und Sanne2 kann ich auch nur zustimmen.
Sarkome sind sehr speziell und was da am Anfang falsch gemacht wird, hat oft später enorme Konsequenzen für den Patienten.

Die einschlägigen Richtlinien für Chirurgen sagen, bei Verdacht auf Sarkom muss eine Biopsie so angelegt werden, dass bei einer späteren Entfernung des Sarkoms diese Stelle mit reseziert wird. Es sind bestimmte Sicherheitsabstände im gesunden Gewebe einzuhalten um die Gefahr späterer Rezidive zu vermeiden. Der entnommene Tumor muss markiert werden, um später für den Fall, dass im gesunden Aussengewebe noch Reste von Verästelungen des Tumors vorhanden sind, nachvollziehen zu können, an welcher Stelle nachoperiert werden muss.
Dazu kommt der bereits erwähnte Schnellschnitt, der während der OP angelegt wird und sofort auf Malignität untersucht wird. Dazu braucht man aber in der unmittelbaren Nähe eine pathologische Untersuchungsstelle/Labor.

Ausserdem sollte je nach Größe der OP eine Intensivstation für alle Fälle im Hintergrund verfügbar sein, und das alles kann meist nur eine Klinik leisten.

Ich denke also,
bis jetzt ist in Deinem Sinne eigentlich alles richtig gelaufen.

Den weiteren Weg hast Du in der Hand, und schneller ist nicht immer besser.
Es gilt auch manchmal " Eile mit Weile "

Bei mir lief das Anfang 2014 ähnlich wie bei Dir und ich bin heute frei von Rezidiven und Metastasen.
Wenn's Dich interessiert kannst Du das hier nachlesen:

http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=62238

Und zu guter letzt:
Jeder muss den Weg finden, bei dem er sich am wohlsten fühlt.
Und andere, die gleiches oder ähnliches erlebt haben zu fragen kann ein Weg dahin sein.

Was mir zu Deinem Fall noch einfällt ist, dass ein Arzt mir mal gesagt hat:" Heutzutage muss man keine Schmerzen mehr aushalten, das behindert nur den Heilerfolg.
Ich würde meinen Hausarzt bitten, eine Schmerztherapie zur Überbrückung bis zum Termin im Sarkomzentrum einzuleiten und in den sauren Apfel zu beissen und die paar Tage abzuwarten. Erfahrungsgemäß wächst ein Sarkom nicht so spontan wie Du befürchtest und im Moment bist Du noch unter 5 cm, was für die Bewertung der Gefährlichkeit ein bedeutendes Kriterium ist.

Ich nehme auch an ( verbindlich weiß ich's natürlich nicht ), dass das Sarkomzentrum das bei der Terminvergabe berücksichtigt hat.

Du hast gute Chancen, dass alles gut ausgeht. Nutze sie.
Und wenn Du Fragen hast, stelle sie.

Liebe Grüße
Pulizwei

P.S.: Was ich schreibe ist nur meine Patientenmeinung, und jeder Patient und Krankheitsverlauf ist anders.

Geändert von pulizwei (05.02.2016 um 10:17 Uhr)
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