[silverlady]

in diesen Stunden vor einem Jahr hörte ich noch das leise Atmen des Menschen den ich so sehr geliebt habe. Die letzten Stunden in denen seine Qual zu Ende ging. Ich spüre noch das leise Streicheln an meiner Wnage und höre noch meine Worte die sagen: du darfst jetzt gehen.

In ein paar Stunden, genau um 4.47 Uhr musste ich ein Leben leben das ich niemals wollte.
Was ist in dieser Zeit passiert, in den letzten 12 Monaten.
Ich habe mich sehr zurück gezogen, habe kaum noch Kontakt zu Freunden und Bekannten. Zum Teil liegt es an mir aber viele haben sich auch nicht mehr gemeldet.
Meine Mutter und meine Schwiegermutter liegen mir in den Ohren das ich mir doch wieder einen Partner suchen soll. Aber ich will keinen neuen, ich bin doch gar nicht frei. Sollte ich mich auf eine Beziehung einlassen dann wäre es ein Betrug denn in meinem Herzen lebt mein Männe weiter.

Der einzige Bereich in dem es gut gelaufen ist, ist meine Arbeit. Ich habe so viele Stunden geschuftet, bin ständig über meine Grenzen gegangen so das ich mich zur stellvertr. Geschäftsleitung hochgearbeitet habe. Und wofür das ganze? Ich weiß es nicht
Ich ertrage die Trauer nur in kleinen Portionen, wenn es mir zu viel wird breche ich weinend zusammen. Dann fange ich wieder an zu Arbeiten um mich nicht selbst in Depressionen festzuhalten.
Es wird noch lange dauern bis ich meine Trauer verarbeitet habe.
Wenn ich weinen will dann weine ich aber ich versuche gar nicht erst in die Situation zu kommen. Es gibt Menschen die mich brauchen und das ist für mich ein Grund weiterzumachen.
Nur bis ich sagen kann: ich leben wieder, wird es noch dauern.

Es ist mir wichtig gewesen in dieser Nacht mal Bilanz für mich zu ziehen.

silverlady

Karl-Heinz, ich liebe dich!