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Alt 08.03.2010, 12:07
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Birne Birne ist offline
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Standard AW: Kann es nochmal besser werden?

Ihr Lieben,

mein Internet zuhause funtioniert nicht. Hier im Büro hab ich nur beschärnkt Zeit, hier zu lesen und zu schreiben.

Mein Mann muss, entgegen ersten Annahmen, bis Ende der Woche noch in der Klinik bleiben. Einerseits bin ich froh, dann ist er versorgt, wenn ich arbeiten muss, andererseits kann ich ihn dann nur eine beschränkte Zeit sehen
Gestern war wieder CT, weil der Bauch so entsetzlich dick ist und schmerzt und mein Mann kaum einen Bissen runter bekommt.
Jetzt hat sich bestätigt, dass wohl doch mehr Wasser drin ist als zuerst angenommen. Wasser und Luft lassen kaum Platz für irgendwas anderes. Er bekommt jetzt Entwässerungstabletten.
Gestern hatten wir ein gutes Gespräch. Dabei erwähnte er, dass er immer dachte, sich mit Tod und Sterben auseinander zu setzten bedeuten würde, sich negativen Gedanken hinzugeben und er doch meinte, sich nur mit guten opsitiven Gedanken befassen sollte. Das nur würde seine Selbstheilungskräfte fördern. Ich sagte dann, dass der Psychoonkologe ihm die Bücher über das Leben nach dem Sterben und den Nahtodeserfahrungen empfohlen hätte, damit er sich davon überzeugen könne, dass Sterben nichts schlimmes sei und der Psychoonkologe ihm die Angst davor nehmen wolle, falls das eintreten würde. Darauf meinte er mit der Inbrunst der Überzeugung: Ich habe keine Angst vor dem Sterben; ich will nur noch nicht! Wenn aber doch, dann müßten wir noch einiges klären.
So schlimmm das jetzt klingt, so bin ich doch ein bißchen erleichtert, dass wir vielleicht an einem Punkt sind, wo dieses Thema kein Tabu mehr ist.

Schon am Freitag habe ich einen Versuch unternommen und beim nächstgelegenen Hospiz angerufen. War aber leider nicht in der Lage mit der Dame am Telefon ohne Weinkrämpfe unsere Geschichte zu erzählen. Wir haben uns auf heute verständigt. Das hab ich gemacht und meinen Mann im Hospiz angemeldet. Sie meinte, derArzt müsse dann u.a. bescheinigen, dass die Lebenserwartung noch höchstens sechs Monate beträgt. Weiter meinte sie, so wie ich die Diagnose mit Metastasierung in den verschiedenen Organen und Aszites beschreibe, wäre das sicher gegeben Mein Mann weiß davon nichts. Ich wollte aber einfach tun, was man jetzt schon tun kann. Es ist ja nichts Verpflichtendes. Troztdem plagt mich ein bißchen das schlechte Gewissen, wenn ich denke, ich hab ihn da hintergangen. Versteht Ihr das?

Liebe Birgit, danke für die lieben Worte. Skiurlaub ist gestrichen. Mein Mann ist fast erleichtert, dass er sich so entschieden hat. Allein bei der Vorstellung das auto packen zu müssen, fühlte er sich überfordert (gestand er mir gestern).

Liebe Niccole, danke für die guten Wünsche.

Meine liebe Tina, danke fürs umarmen und Kraft schicken.

Euch allen alles Gute

Elbi

Geändert von Birne (08.03.2010 um 12:10 Uhr)
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