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Alt 06.06.2010, 09:33
silverbird silverbird ist offline
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Standard AW: Prophylaktische Ovarektomie

Hallo

ich danke dir für deinen Bericht.
Ich habe mich damals gegen den Gentest entschieden, weil mich mein Frauenarzt damals darüber informiert hat, dass bei negativem Ergebniss trotzdem keine Sicherheit darüber bestünde NICHT an Ovarial CA zu erkranken.
Es sei lediglich gesichert, dass keine erhöhte Gefahr für diese beiden Mutationen gegeben sei.
Es sei aber möglich:

a) eine Mutation zu haben und nicht zu erkranken
b) keine Mutation zu haben und doch zu erkranken

Es schien mir daraufhin nicht sinnvoll, meine Entscheidungen davon abhängig zu machen.

Meine persönliche magische Grenze ist das 48. Lebensjahr - das eben meine Mutter erreicht hat.
Und der Beginn des Klimakteriums bei mir.
Ich wollte immer eine sozusagen intrinsische Entscheidung treffen.
In mich horchen und entscheiden aus dem Bauch heraus.

Ich kann das nicht wirklich erklären, aber ich war immer sicher sicher zu sein.
Jetzt bin ich ziemlich sicher, dass ab dem jetzigen Zeitpunkt die Gefahr ungleich größer ist.

Das ist ja auch statistisch erwiesen (glaube ich zumindest) das mit Eintritt ins Klimakterium die Gefahr steigt.
Ich bin kein Mediziner, aber das Übermass an Östrogen, das in der Phase unmittlbar vor dem Klimakterium im Körper vorhanden ist, stimuliert das Wachstum auch der bösen Zellen.
Mein Estradiolspiegel ist bei über 500.
Der Normwert ist abhängig vom Zyklus aber nie über 330.
Das zeigt eine Östrogendominanz und ist bei Krebsarten die mit hormonellen Rezeptoren in Verbindung stehen eine erhöhte Gefahr.

Da das Östrogen in den Ovarien gebildet wird, lässt sich dies so verhindern.
Da auch ich vermutlich anschließend Hormone substituieren muss, habe ich aber doch einen gewissen Einfluss auf die Höhe der Hormone und kann entsprechend steuern.
Das ist meine persönliche Überlegung dabei - aber wie gesagt, ich bin kein Mediziner.

Das Argument der engmaschigen Kontrolle ist gut geeignet zur Vorsicht bei Brustkrebs.
Bei Ovarial CA hat es sich leider als nicht geeignet erwiesen.

Das konnte ich hier leider zuhauf nachlesen.
Es ist ja nicht so, dass die betroffenen Frauen hier (oder auch meine Mutter) nicht zur Vorsorge gegangen wären.
Meine Mutter war im Januar zur Krebsvorsorge gewesen.
Im Juli kam sie wegen Aszites ins Krankenhaus.
Überall Metastasen, Total-OP, Chemo, das ganze Programm.
1,5 Jahre später war sie tot.

Meine kleine Schwester war damals 9 Jahre alt.
Es war furchtbar, alles war einfach nur furchtbar.

Ich weiß, vieles heute ist besser. Auch die Früherkennung.
Aber auch heute noch gehört der Ovarial CA zu den am schlechtesten erkennbaren Krebsarten.
Und er ist der Krebs, der mir persönlich am allermeisten Angst macht.

Silverbird
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