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Alt 11.05.2009, 13:23
UHU2051 UHU2051 ist offline
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Standard AW: "Neue" OP-Methode?

Liebe Irene,

was der richtige Weg ist, kann keiner im Vorhinein sagen. Jeder Körper reagiert anders, jeder hat seinen individuellen Weg.
Ich kann dir nur von meinem Mann erzählen, vielleicht hilft das bei der Entscheidung.
Wolfgang bekam die Diagnose Pleuramesotheliom Stadium Ib mit 61 Jahren im Januar 2008. Wegen seines schweren Asthmas kam auch bei ihm die große OP nicht in Frage. Im Februar wurde er von Dr. Schirren und Dr.Trainer operiert. (Pleurektomie/Dekortikation) – die neue Variante der OP.
Es folgten 30 Mantelbestrahlungen im DKFZ in Heidelberg.

Das anschließenede CT ergab – tumorfrei.

Zur Sicherheit bekam er noch 4 Zyklen Cisplatin und Alimta - doch schon im Oktober vor Abschluss der Chemo war der Tumor wieder da und breitete sich schnell aus.
Auch der Versuch einer 2.Chemo mit Gemzar scheiterte. Offenbar war jede Form der Chemo bei ihm wirkungslos.
Wolfgang ist am 13. März 2009 zu Hause ruhig und ohne Schmerzen in meinem Arm für immer eingeschlafen.

Ich würde sagen, wir haben durch die OP vielleicht 6-8 Monate gewonnen, allerdings um den Preis ständiger Schmerzen, die durchgängig mit Morphium behandelt werden mussten.
Wie es verlaufen wäre , wenn wir diese radikale OP nicht gemacht hätten, die den Körper sehr belastet – kann keiner sagen .
Dennoch war die Zeit für uns sehr wertvoll . Wir sind den Weg des schmerzvollen Abschieds sehr bewusst und liebevoll gemeinsam Hand in Hand gegangen. Am Schluss war Wolfgang bereit und konnte loslassen – und hatte meiner Ansicht nach dadurch einen sanften und friedlichen Tod , so wie wir ihn uns erhofft hatten.

Wenn du noch Fragen hast , kannst du dich gerne melden unter angela@seatmail.de

Ich wünsche allen hier alles Liebe und Gute und viel Glück!

Angela
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