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Alt 27.07.2013, 14:10
frautausendfuss frautausendfuss ist offline
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Registriert seit: 27.07.2013
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Ich möchte euch von meinem Lebensgefehrten und liebsten Menschen , Dieter ,erzählen !!
Wir lernten uns 2010 in der REHA kennen und lieben und ich zog im August 2010 zu ihm nach Dortmund. Wir hatten die gleichen Interessen ( Motorrad,
Meer usw ), es passte alles . Im Oktober vergangenen Jahres zog dann mein Enkel Kilian ( 8 ) zu uns, er liebte seinen Opa Dieter und Dieter tat alles damit
Kilian sich hier wohl fühlte und einlebte, im schulischen wie im privaten Bereich !! Kilian machte einen riesigen Schritt in seinem Leben und die beiden waren ein Herz und eine Seele !!! Uns ging es zu dritt super gut, bis ich merkte das Dieter immer lustloser wurde, oft gereizt war und sehr viel tagsüber schlief ! Als besorgte Frau rät man dann doch mal zum Arzt zu gehen und sich durchchecken zu lassen, aber nein Männer haben das ja nicht nötig!! Es wurde aber nicht besser sondern immer schlimmer und nun bestand ich darauf und holte auch gleich einen Termin bei seinem Hausarzt. der stellte Blutverlußt und sehr niedrige Blutwerte fest!! Krankenhaus und zwei Blutübertragungen brachten nur kurtzzeitig Besserung. Dann Ende April Röhre, Ultraschall und Kammera schlucken und die erschreckende Nachricht ,, Lungen-, Darm-, und Magenkrebs, alles inoperabel und schnellwachsend- aggressiev, Lebenserwartung 3-6 Monate, der Krebs hatte schon bis ins Gehirn gesträut!! Für uns brach eine Welt zusammen, aber wir wollten kämpfen, nur eines wollte er nicht, sich quälen müssen wenn nichts mehr geht !!! 2 der aggresivsten Chemos und zwei mal Bestrahlung unter unsäglichen Schmerzen die er nie zugeben wollte. Dann kahm der Darmverschluß den ich nur bemerkte als ich ihn früh waschen mußte da er keine Kraft mehr hatte, er schämte sich so unendlich dafür. Ich konnte die Tränen kaum zurückhalten und machte noch meine Scherze mit ihm, der Bauch war eine harte scherzende Kugel die ich nicht mehr berühren durfte. Ich hätte die Welt zusammenschreien können !!!! Dienstag Abend Einweisung ins Krankenhaus, ich mußte dann nach Hause weil ich Kilian bei Freunden hatte . Ich betete zu Gott es möge alles gut werden !! Mittwoch früh sein Anruf,, Ich werde gleich Notoperiert, es kann sein das ich nicht mehr aufwache, bitte keine Lebenserhaltenden Maßnahmen !!,, Die Welt brach zusammen !! Mittwoch Abend fuhr ich ins Krankenhaus, er war stabiel aber kaum ansprechbar, nur ganz leise ,,diese verdammten Schmerzen,, dann nichts mehr. Ich fuhr nach Hause und kam Do morgen wieder, es ging ihm schlechter. Die Ärztin erklärte mir sie konnten nicht viel tun, ich wüßte ja wie es im Bauchraum aussehen würde und selbst wenn er wieder zu sich kommen würde wäre es nur eine Frage der Zeit! Die Welt raste !!!! Ich blieb bis abends, er wurde noch einmal wach und bat mich ihm etwas zu trinken zu geben und ihn beim hinsetzen zu helfen, ich sah seinen Körper und dachte mir zieht es die Beine weg.Sein Athem war nur ein krächzen und wenn die Schwester absaugte dann tat mir die Lunge mit weh !! Ich blieb die Nacht bei ihm uns redete wie ein Wasserfall, nur nicht nachdenken, nur nicht weinen !!!
Freitag morgen wurde sein Athem immer ruhiger, er öffnete kurtz die Augen und sah mich an. Ich streichelte ihn, hielt seine Hand fest, flüsterte ihm ins Ohr das er laslassen kann, das ich da bin und ihn halte, er braucht keine Angst zu haben ( ich hatte Angst, riesige Angst )!! Die Athemzüge wurden immer ruhiger und länger, dann 8.15 blieben sie ganz weg !! Er schlief ein ganz ruhig und entspannt und mit einem leichten Lächeln !!!

Ein letztes Lächeln
haucht der Tod auf dein liebes Gesicht
sein letztes Geschenk
die Hoffnung
auf ein Wiedersehn !

Zwei Jahre, zwei Glückliche Jahre blieben uns !!!
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