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Alt 18.03.2006, 21:29
Moldi Moldi ist offline
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Idee Schwangerschaft nach BK ?

Hallo Tatjana,

ich bin erst seit gestern im Forum und habe auch schon versucht eine Mail zu schreiben. Hat nicht so ganz geklappt. Nun also der zweite Versuch:

Ich bin jetzt fast 36 Jahre alt. Meine erste Brustkrebsdiagnose habe ich mit 25 Jahren bekommen. Es konnte brusterhaltend operiert werden, die Lymphem waren nicht befallen und es war ein hormonabhängiger Tumor. Damals war für mich und meinen Freund klar, dass wir irgendwann einmal ein Kind haben würden. Irgendwie freuten wir uns schon darauf und sprachen oft darüber. Dann kam die Diagnose Brustkrebs. OP und Strahlentherapie verlief ohne Probleme. Anschließend bekam ich die Zoladex. Mit meinem Arzt habe ich natürlich über eine Schwangerschaft gesprochen. Mir wurde davon abgeraten. Das Risiko wäre einfach zu groß. Der ganze Hormanhaushalt gerät durcheinander und man medikamentös nicht viel tun. Meine Mann und ich haben uns daher gegen ein leibliches Kind entschieden. Allerdings haben wir uns für eine Adoption entschieden. Wir haben uns also beim Jugendamt erkundigt und uns als Bewerber registrieren lassen. Weiterhin wurden wir auf die Möglichkeit einer Auslandsadoption aufmerksam gemacht. Diesen Weg haben wir gewählt und haben im Dez. 2003 unseren Sohn zu uns geholt.

Alles in allem war ich sozusagen geheilt. Zu früh gefreut, im Nov. 2004 bin ich erneut an Brustkrebs erkrankt. Es konnte nicht mehr brusterhaltend operiert werden und ich bekam eine Chemo. Anschließend -seit April 2005- bekomme ich Zoladex -gibt es jetzt auch im drei-Monats-Depot- und Arimidex.

Meine erste Erkrankung war nun wirklich über 5 Jahre her, aber es kann immer wieder kommen. was, wenn es während der Schwangerschaft passiert? Sollte eine Mutter alles für ein Kind geben? Was ist mit dem Kind? Ich bzw. wir bereuen unsere Entscheidung nicht. Im Gegenteil, es ist das größte und tollste in unserem Leben. Bei meiner zweiten Erkrankung fühlte ich aber so etwas wie Schuldbewußtsein. Mein Sohn hatte schon ein Mal seine Mutter verloren. Man sollte diesen Aspekt nicht außen vor lassen. Sicherlich sind Kinder das größte was man haben kann. Aber Kinder leben durch ihren Eltern.

Ich hoffe, dass ich ein wenig rüber gebracht habe, was ich meine.

Ganz liebe Grüße

Moldi

Mein Sohn war zur Zeit meiner zweiten Erkrankung 2 Jahre und fragt mich noch heute, wo meine andere Brust ist. Erzählt mir, dass er mit Papa alleine zu Hause war und ich im Krankenhaus bleiben mußte. Es hat mich einfach fertig gemacht zu hören: Mama kann jetzt nicht spielen und toben. Sie war beim Arzt und muß sich ausruhen. Oft mußte ich mich morgens übergeben und hoffte fertig zu sein, damit Roodley nichts mitbekommt.

Kinder sind wirklich ein ganz großes Wunder. Aber als Mutter gerät oft an seine Grenzen. Insbesondere, wenn man nicht so funktionieren kann.

Hallo,

möchte mich ja nicht unbeliebt machen, aber man sollte immer noch das Risiko im Auge behalten. Und was ist schon damals????? Ich bin der Meinung, dass man ein Leben lang Krebs-Patient ist, ob es erneut ausbricht oder nicht. Und will man sich diesem Druck während der Schwangerschaft wirklich aussetzen?

Alles Liebe

Moldi

Letztendlich muß es jeder selber entscheiden.

Geändert von gitti2002 (03.12.2011 um 19:59 Uhr)
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