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Alt 30.10.2013, 00:34
Panui Panui ist offline
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Standard AW: Die Angst "danach"

Hallo Silverlining,

mir erging es anfangs auch so wie dir, ich hatte nach 4 Fehldiagnosen ein sehr großes Problem Ärzten zu Vertrauen. Auch die Nachsorgeuntersuchungen bei einem verständnisvollen Onkologen gaben mir keinerlei Sicherheitsgefühl und ich hatte immense Angst vor einem Rezidiv, dass vielleicht wieder nicht erkannt würde. Auf meine vielen Fragen: ....was ist wenn...... wie kann man das erkennen......und wie soll ich mir denn bitteschön sicher sein, dass da nichts ist? Antwortete er schließlich:
" Wenn sie nicht aufhören sich solche Fragen zu stellen, werden sie nicht mehr glücklich!"
Ich war zuerst richtig sauer auf ihn, aber schließlich habe ich kapiert, dass er recht hat.
Ich musste lernen mit der Ungewissheit zu leben und nicht ängstlich in die Zukunft zu schauen, sondern jetzt zu leben und zu genießen.
Was mir persönlich geholfen hat mit der Angst besser umgehen zu können sind meine sportlichen Aktivitäten. Ich habe Neues ausprobiert, gewagt, auch wenn es zunächst etwas Angst machte:
Ich habe angefangen zu reiten. Das war/ ist eine Herausforderung und Glück und Angst liegen dabei am Anfang sehr dicht beieinander.
Ich bin mit meinen Töchtern klettern gegangen. Hatte plötzlich total Angst und wollte doch nach oben, und bin weiter geklettert.
Ich habe Windsurfen ausprobiert und bin nach 20 Jahren wieder Skifahren gegangen.
Es kommt glaube ich einfach nur darauf an, dass man sich fordert, dass muss gar nicht "gefährlich" sein, es muss einen nur persönlich etwas Mut kosten. Dadurch gewinnt man einfach wieder mehr Selbstvertrauen und Vertrauen in den eigenen Körper. Nebeneffekt: Wenn man so gefordert ist, vergisst man alles andere um einen herum.

LG Panui
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