Einzelnen Beitrag anzeigen
  #30  
Alt 15.11.2010, 15:18
Ilmarinen Ilmarinen ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.08.2010
Beiträge: 294
Standard AW: Stress als Ursache für Hodenkrebs?

Hallo Zusammen,

ich hatte beruflich in dem Jahr vor meiner Erkrankung auch eine anstrengende Zeit, privat und sportlich jedoch alles prima. Es gibt einige Bücher, die Krebs im Allgemeinen als eine Folge von Lebenssituationen (Stress, Tod eines Angehörigen) oder Gefühlszuständen (Depressionen etc) ansehen. Manche Bücher / Autoren sagen, dass in jedem Krebszellen sind, diese jedoch nur bei z. B. durch Stress geschwächten Immunsystemen wachsen.
Ich persönlich glaube nicht an diese beiden Thesen, da es einerseits Studien zu Krebspatienten gibt, die gegen eine "Krebspersönlichkeit" sprechen, andererseits ja die unterschiedlichen Krebsarten viel zu unterschiedliche Krankheitsbilder sind um einen gleichen Hintergrund zu haben.
Stress als Ursache ist eine sehr schnelle Antwort auf die Frage, warum man an Hodenkrebs erkrankt ist. Genauso die Weichmacher in dem Erkältungsmedikament, dass ich oft genommen habe oder die engen Jeans und das Fahrradfahren. Und auch der Hodenhochstand meines Vaters. Wenn man einen langen Zeitraum betrachtet (z. B. das bisherige Leben), dann findet man leicht die von manchen Psychologen beschriebenen negativen Lebenssituationen oder Gefühle bei jedem Menschen. Und zusätzlich gibt es ja das mathematische Gleichnis der Korrelation von Störchen und Geburten. Im gleichen Zeitraum, in dem in Deutschland die Population der Störche zurückging, sank auch die Geburtenrate. Daraus zu schließen, Störche brächten die Kinder, ist auch leicht, jedoch nicht richtig.
So schwer es mir fällt, da ich immer versucht bin, die Antwort auf die Frage "Warum bin ich krank geworden" zu finden, ich glaube persönlich, dass die Krankheit Hodenkrebs wie die Blinddarmentzündung einfach passiert. Das bedeutet leider auch, dass ich mich nicht aktiv vor einer Wiedererkrankung schützen kann und nur aufpassen, dass ich es rechtzeitig bemerken würde. Merke beim Schreiben auch, dass ich mich manchmal selbst mit Argumenten zu überzeugen versuche. Den Schluss aus dem Stress-Ursachen-Gedanke, nämlich das Leben, Freunde und Verwandte sowie vor allem das Wohlbefinden über andere Dinge (Karriere, Leistung) zu stellen, scheint mir aber auf jeden Fall richtig.

Viele Grüße
Mit Zitat antworten