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Alt 23.01.2011, 20:17
Nannette Nannette ist offline
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Standard AW: Gesund und doch auf der Strecke geblieben?

Hallo Volker,

ich muss leider sagen, dass ich immer wieder das Gefühl habe, dass die meisten Leute in meiner Umgebung glauben, dass man nach einer Krebserkrankung wieder da weitermachen kann, wo man aufgehört hat. Damit möchte ich überhaupt nicht sagen, dass du das so machst - verstehe mich bitte nicht falsch. Aber ich war vor meiner eigenen Erkrankung ähnlich: Eine Freundin erkrankte ein Jahr vor mir an Brustkrebs und ich war der Meinung nach der abgeschlossenen Therapie (mit OP, Chemo und Bestrahlung) ist jetzt alles in Ordnung. Dass das nicht so ist, habe ich erst verstanden, als ich selbst in diese Situation kam. Die Nachsorge bringt jedes mal Ängste mit sich.

Ich habe mich während meiner Erkrankung von meinem Partner getrennt - weil er im Gegensatz zu dir offensichtlich überhaupt kein Verständnis hatte. Oder auch nur eine sehr merkwürdige Art damit umzugehen - ich weiß es nicht. Und auch jetzt fällt es mir schwer, eine neue Beziehung einzugehen. Ich denke dann: Was muss der Partner mittragen? Ist das gerecht, jemandem die Angst mitzugeben? Verdient er nicht was besseres? Ich weiß vom Kopf her, dass das albern ist. Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Aber man hat sooooo viel zu erklären. Und habt ihr beide mal über eure Ängste gesprochen, die ihr in dieser akuten Zeit ausgestanden habt? Inzwischen glaube ich, dass die Partner, engen Verwandten und Kinder eine größere Möglichkeit haben müssten aufgefangen zu werden. Man selbst ist der Kranke und bekommt die Möglichkeiten angeboten. Alle anderen müssen sich leider selbst kümmern.

Ich wünsche euch von Herzen, dass ihr den Weg zueinander wieder findet!

Liebe Grüße
Nannette
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