Thema: Stroma Sarkom
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Alt 27.07.2015, 00:48
Carina02 Carina02 ist offline
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Standard AW: Stroma Sarkom

Hallo zusammen.
Ich bin neu in diesem Forum.
Bei mir wurde letztes Jahr im Alter von 35 Jahren ein endometriales Stromasarkom diagnostiziert. Ich hatte einen ähnlichen Leidensweg wie oben beschrieben. Es wurde immer von einem Myom gesprochen. Ich hatte furchtbare Blutungen und dabei auch massive Schmerzen. Die Antwort meine Gyniärztin war immer, dass sei halt so mit diesen Myomen. Immer wieder wurde ein neuer Ultraschalltermin für drei Monate später ausgemacht. Nach etwa 9 Monaten hielt ich es nicht mehr aus. Ich war total anämisch. Die Blutungen hörten gar nicht mehr auf. Ich wurde in eine Gyni Abteilung ins Spital überwiesen wo ich nach einem Monat einen Termin für die Sprechststunde erhielt. Da wurde wieder Ultraschall gemacht und dann ein Termin für ein MRI ausgemacht um das angebliche Myom genau zu lokalisieren und den genauen OP Zugang festzulegen.
Das MRI wurde durchgeführt. Da ich selber in diesem Krankenhaus arbeite habe ich dummerweise am Abend selber Einblick in den Bericht genommen. Es traf mich wie ein Blitz. Da stand das aufgrund des atypischen Signalverhalten im MRI an ein Sarkom gedacht werden müsse. Danach habe ich ein furchtbares WE verbracht mit Horrorgedanken und Albträumen. Der Gynäkologe hat sich dann am Mittwoch darauf gemeldet und mir lang und breit die OP erklärt. Von wegen Sarkom sagte er kein Wort. Ich habe ihn dann darauf angesprochen und er nahm mir alle Ängste und Sorgen und meinte nur so, dass die Radiologen sofort bei seltsamen Signalverhalten an das Schlimmste denken würden und ich mir keine Sorgen machen müsse. Die Myome seien komisch in den MRI und in meinem Alter bestehe kein Risiko für ein Sarkom usw. Die OP wurde dann drei Wochen später geplant und ich war recht relaxt. Interessanterweise genau bis nach der OP. Als ich dann im KH lag wurde ich wieder zusehends nervöser wegen dem Befund. Sie haben mir 5 Tage Wartezeit angekündigt. Nach fünf Tagen war leider kein Befund da. Ich rechnete mit dem Schlimmsten - zu recht.... Nach zehn Tagen rief mich das KH an um mit mir einen Termin zur Besprechung abzumachen. Da wusste ich schon was mich erwartet... und trotzdem hofft man anders. Aber leider erhielt ich dann die Diagnose "endometriales Stromasorkom" mit hormonaktivität. Die Therapie bestand aus einer sofortigen Gebärmutterentfernung mit Eierstöcken. Hormonersatz darf ich keine haben, da der Tumor dadurch aktiviert wird.
Ich bin jetzt 36 Jahre alt und total in den Wechseljahren. Ich habe echt zu beissen daran. Früher war mir eher immer kalt. Ich konnte immer schön eine Jacke anziehen. Heute friere ich auch noch viel, jedoch kommen ganz regelmässig heftige Wallungen mit zeitweise Übelkeit, Schwindel und herzrasen. Auch habe ich unglaublich Mühe mit dem Gedanken keine Kinder mehr bekommen zu können. Im Moment der Diagnose wollte ich einfach so schnell wie möglich diesen Tumor (oder besser gesagt die betroffenen Organe) loswerden. Als ich auf das Thema Kinderwunsch angesprochen wurde, habe ich verneint. Jetzt merke ich, dass ich viel mehr Mühe habe damit als je angenommen... Aber machen hätte man ja doch nicht viel können. Da haben es die Männer halt schon viel einfacher. Die können sich vor der Therapie Sperma einfrieren lassen und bleiben so im gewissen Sinne fruchtbar...
So jetzt habe ich mal meine Leidensgeschichte erzählt... Was ich im Moment wenigstens erfreuliches berichten kann ist, dass ich im Moment was das Sarkom angeht Tumor und beschwerdefrei bin. Ich hoffe es bleibt so...
Ich wünsche allen die in einer ähnlichen Lage sind viel Kraft und Zuversicht.
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