Hallo Nathalie

Es geht meinem Schwiegervater gut. Er braucht jetzt keine Schmerzmittel mehr, hat wieder ein wenig zugenommen, ißt alles (mit Appetit), ackert rum und ist vor allem psychisch viel besser drauf als vorher. Er wird weiterhin mit Vitaminen, Selen, Zink und Wobe Mugos gefüttert, aber ganz klar, die primäre Wirkung kommt durch die Chemo mit Gemzar. Bis Anfang Dezember bekommt er regelmäßig Chemo (die ihn schon für jeweils 1-2 Tage etwas mitnimmt), dann drei Wochen Pause, danach soll dann die erste Kontroll-CT gemacht werden. Im Prinzip erwarte ich, dass sowohl Primärturmor wie auch Lebermetastase kleiner geworden sind, aber eigentlich ist das egal, solange es ihm so gut geht wie jetzt.

Das hätte ich NIIIIIE geglaubt. Nach der Diagnose Ende Juni ging es ihm im Juli/August so schnell schlechter, dass ich wirklich geglaubt habe, wir würden ihn noch vor Weihnachten begraben. In der Zeit war ich (und bin es noch) unglaublich dankbar für dieses Board. Nicht allein die Tips und praktischen Hinweise, sondern vor allem der Austausch mit anderen, die genauso nah an der Thematik sind, hat mir sehr geholfen. Ich war teilweise völlig entsetzt von den Reaktionen meiner Umgebung, die von "Tja, alte Leute sterben eben irgendwann" über Verdrängung bis zu Buchgeschenken "Krebs heilen mit der richtigen Ernährung" reichten. Ich habe anfangs mit mehreren Ärzten gesprochen, ALLE haben gesagt, maximal 6 Monate - hier im Board habe ich erstmals von Leuten gehört, die nach diesen 6 Monaten nicht einfach gestorben sind. Das hat mir Hoffnung gemacht und diese Hoffnung habe ich auch an meinen Schwiegervater weitergegeben.

Ich weiß nicht, wie lange es jetzt so weitergeht. Ich hoffe, möglichst lange.

Ingrid