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Alt 27.01.2014, 12:03
Hansjörg Burger Hansjörg Burger ist offline
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Standard AW: PSA Anstieg in Hormontherapie

Hallo,

bei PSA-Anstieg unter der Hormonblockade per Spritze ist als erstes der Testosteronwert zu messen:

Liegt der Testosteronwert auf Kastrationsniveau (< 0,20 ng/ml) dann wirkt sie Spritze noch, in dem sie die medikamtentöse Kastration herbeiführt. Nur läßt sich der Prostatakrebs nicht mehr durch den Hormonentzug beeindrucken.
Das nennt man dann das "Kastrationsrefraktäre Stadium". Die Tabletten "Bicalutamid" sind dann sofort abzusetzen.

Hier wirkt dann noch eine Chemotherapie mit Docetaxel oder während und nach einer Chemo ist der Einsatz des neuen Medikamentes XTANDI (MDV3100, Enzalutamid) auch möglich. Nach einer Chemo ist auch Cabazitaxel zugelassen.

Vor- und nach einer Chemotherapie ist Zytiga (Abiraterone) zugelassen.

Sie sehen, Ihr Vater hat noch einige Chancen.

Übrigens ist bei der Hormontherapie noch kein Überlebensvorteil für die Patienten, nur eine veringerte PSA-Progression bestätigt worden.

Dagen zeichnen sich Chemo und die neuen Medikamente durch einen in Studien nachgewiesenen Überlebensvorteil aus.

Sollte jedoch der Kastrationslevel bei Ihrem Vater nicht erreicht sein, dann hat er insofern Glück, dass nur das eingesetzte Fabrikat der Spritze nicht wirkt. Dann ist einfach das Fabrikat zu wechesln. Das ist immerhin bei 5% der Patienten der Fall.

Ich würde zur Zweitmeinung an ein zertifiziertes Prostatakarzinomzentrum in Ihrer Nähe, oder an eine Universitätsklinik oder zu einem Onkologen, der sich mit Prostatakrebs gut auskennt, gehen.

Alles Gute für Ihren Vater!

Hansjörg Burger
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