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Alt 09.04.2006, 16:52
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Melanie79 Melanie79 ist offline
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Beiträge: 39
Standard Krebs ist nicht gleich ein Todesurteil :-)

Hallo ihr Lieben

Da ich vor 2 Monaten selbst mit der Krankheit Krebs konfrontiert wurde (mein Papa ist an Speiseröhrenkrebs erkrankt), weiß ich, wie gut positive Berichte tun, wie sie Hoffnung geben können und wie sie die die Seele streicheln können, wenn einem schon lange nicht mehr nach lachen zumute ist.
Deswegen möchte ich euch ein paar positive Geschichten erzählen, kleine Wunder, die garantiert wahr sind

Bei einem Bekannten unserer Familie wurde vor ca. 20 Jahren (!) ein Tumor an der Wirbelsäule diagnostiziert, inklusive Metastasen in der Lunge und den Nieren. Zur damaligen Zeit ein Todesurteil, weil drei sehr schlimme Krebsarten aufeinandertrafen.
Der Ehefrau dieses Mannes wurde gesagt, sie solle sich mit dem Gedanken vertraut machen, dass sie bald eine Witwe sein wird.
Er wurde insgesamt dreimal operiert, bekam die stärkste Chemo, die es zum damaligen Zeitpunkt am Markt gab und es ging ihm wahrlich sehr sehr schlecht. Es war ein vor sich hinvegitieren...sein Körper war so geschwächt, dass er weder gehen, noch richtig sprechen konnte. Dann stand die 4.OP an. Die drei behandelnden Ärzte waren sich darüber nicht einig. Einer meinte, dass er diese 4.OP in seinem Zustand nicht mehr überleben würde. Die anderen beiden meinten, dass dies die einzigste Möglichkeit sei. Auch sie waren der Meinung, dass er sie wahrscheinlich nicht mehr überstehen würde, aber sagten sich, dass es nun einerlei sei, ob er gleich nach der OP stirbt, oder noch ein paar Wochen zu leben hat, aber mit der OP die Chance auf das Wunder, dass er sie vielleicht doch übersteht, gegeben sei.
Der 3.Arzt war absolut dagegen und setzte sich gegen seine zwei Kollegen durch, dass diese OP nicht mehr durchgeführt wurde.
Im Nachhinein war dieser Arzt sein Lebensretter.
Statt der OP bekam er Bestrahlungen und das Wunder geschah...die Metastasen in der Lunge verkapselten sich, und sein Zustand verbesserte sich immer mehr.
Das ist, wie gesagt, ca. 20 Jahre her und niemand rechnete diesen Mann Überlebenschancen aus. Es geht ihm sehr gut und er genießt sein Leben, das er beinahe auf so schlimme Art verloren hätte.
Natürlich lebt er wie auf einer tickenden Zeitbombe, aber ehrlich gesagt...leben wir das nicht alle? Für jeden von uns kann es von heute auf morgen vorbei sein, mit oder ohne verkapselten Metastasen.

Zwei weitere kleine Wunder kenne ich im Bereich Speiseröhrenkrebs...und das auch ganz ohne OP.
Einer erkrankte vor ca. 15 Jahren an dieser Krankheit. Damals gab es noch das Gerücht, dass ein Tumor zu streuen beginnt, sobald an ihm rumgeschnippelt wird und Luft dazu kommt, deshalb weigerte sich der Mann standhaft, sich operieren zu lassen.
Er bekam eine Chemo und wurde bestrahlt und TOI TOI TOI, der Krebs verschwand und kam bisher nicht mehr wieder.

Beim zweiten war der SPRK so weit fortgeschritten, dass er künstlich ernährt werden mußte, weil er keinerlei Nahrung mehr zu sich nehmen konnte.
Er sollte erst bestrahlt und dann operiert werden, wurde aber auf die vielen Risiken der OP aufmerksam gemacht, da sich der Tumor ziemlich weit oben befand. Auch er meinte daraufhin, dass er den Tumor entweder durch Bestrahlung und Chemo besiegt, oder aber lieber daran stirbt, ehe er die Risiken dieser OP eingeht.
Das ist nun vier Jahre her und auch ihm geht es bis heute sehr gut.

Da ich nebenberuflich Taxifahrerin bin, habe ich sehr oft mit Krebskranken zu tun, die ich zur Bestrahlung, Chemo usw. fahren muß.
Momentan imponiert mir eine Frau sehr... Sie hatte einen Tumor an den Lymphknoten + Metastasen, weswegen sie nicht operiert werden konnte. Der Tumor samt den Metas konnte besiegt werden, allerdings kamen kurz danach Metastasen im Kopf. Auch die wurden mit Kopfbestrahlungen und Chemo behandelt und bekämpft. Nachdem sie nun 3 Monate Ruhe hatte, bekam sie jetzt eine bösartige Geschwulst am Hals. Auch hierfür bekommt sie derzeit Bestrahlungen und Chemo und sie ist sehr zuversichtlich, dass sie auch diese in den Griff bekommen wird. Das alles zieht sich nun seit mehr als 2 Jahren hin, aber die Frau ist weder gebrechlich, noch deprimiert (zumindest nach außen hin nicht). Sie ist sehr optimistisch und kämpft sich durch!

Das waren nun 4 Krebsfälle, die sehr schwerwiegend waren und trotzdem ein Happy End hatten, bzw. hoffentlich haben werden. Ich könnte euch noch mehr von diesen kleinen Wundern erzählen, aber das würde wahrscheinlich den Rahmen dieses Forums sprengen
Damit möchteich euch nur sagen, dass es immer wieder Wunder gibt, und das nicht mal sooo selten
Man darf nur niemals die Hoffnung aufgeben, so aussichslos es auch erscheinen mag.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das oft leichter gesagt, als getan ist, und man immer wieder kleine oder große Rückschläge hat, die einem jeglichen Hoffnungsschimmer nehmen. Aber vielleicht hilft es auch euch, wenn man sich in so einem Moment Geschichten dieser Art als Beispiel nimmt.

Ich wünsche allen Erkrankten und Angehörigen ganz viel Kraft und alles Glück dieser Erde

Melanie
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